Nach der Empörung über die kurzfristige Kündigung des Musikclubs wird nun Schadensbegrenzung betrieben.

Stuttgart - Die kurzfristige Kündigung des Pachtvertrags der Röhre zum Ende des Jahres hat große Empörung ausgelöst. Nun wird Schadenbegrenzung betrieben. "Wir werden in Kürze einen Termin mit den Betreibern vereinbaren und mit ihnen besprechen, wie sie trotz der formalen Kündigung so lange wie möglich an Ort und Stelle verbleiben können", sagt Thomas Zügel, der Leiter des Amts für Liegenschaften. Er selbst war über den Vorgang erst am Dienstag informiert worden.

Bei einem Treffen möchte er sich von den Betreibern dann auch die Unterlagen vorlegen lassen, wonach die Kündigung nicht fristgerecht am 30. September zugestellt wurde. Auf dem Zustellungsbescheid, welcher der Stuttgarter Zeitung vorliegt, ist als Datum der Übergabe der 1. Oktober vermerkt. Somit wäre die Kündigung erst zum 31. März gültig.

Bürgermeisterin fordert Aufkärung


"Man muss nun wirklich aufklären, wie die Abläufe im Amt für Liegenschaften waren", sagt Kulturbürgermeistern Susanne Eisenmann, die von der Kündigung nichts wusste. Der Vorfall sei höchst ungewöhnlich und dürfe sich so nicht wiederholen. Schließlich seien auch das Planetarium und der Landespavillon über kurz oder lang von den Bauarbeiten betroffen, und auch diese Einrichtungen bräuchten einen längeren Vorlauf um ihre Termine abzustimmen. Eine Kündigung müsse daher einfach rechtzeitig angekündigt werden. "Man muss eine verlässliche Form der Kommunikation finden", fordert die Kulturbürgermeisterin.

Ebenso müsse nun dringend geklärt werden, wann die Deutsche Bahn tatsächlich mit den Bauarbeiten rund um den Wagenburgtunnel beginne, wie die konkreten Zeitabläufe seien und wie viel Luft den Betreibern der Röhre dazwischen noch bleibt. Eine vernünftige Planung sei sonst nicht möglich.