Es gibt viele bildende Künstler, aber nur wenige, die von ihrer Kunst gut leben können. Dennoch ist der Drang nach Selbstverwirklichung oft stärker als die Existenzangst. Zwei Beispiele aus zwei Generationen.

Reportage: Frank Buchmeier (buc)

Stuttgart - Mit 17 verlässt Marieluise Ertle ihr Elternhaus in Altensteig, um eine berühmte Malerin zu werden. Felsenfest davon überzeugt, dass die Professoren ihr famoses Talent auf den ersten Blick erkennen werden, spaziert sie in die Staatliche Kunstakademie am Stuttgarter Weißenhof. Doch statt die Zeichnungen zu betrachten, die sie in einer roten Leitz-Mappe mitgebracht hat, rät man ihr, sich in ein paar Jahren wieder zu bewerben: „Liebes Fräulein, Sie sind leider noch zu jung zum Studieren.“