In Ludwigsburg haben sich Kürbiszüchter aus ganz Europa gemessen. Stefano Cutrupi aus Italien steht abermals ganz oben auf dem Treppchen.

Stefano Cutrupi aus Radda in Chianti in der Toskana hat es wieder geschafft. Der amtierende Weltmeister hat mit 1100,5 Kilo den größten Kürbis nach Ludwigsburg ins Blühende Barock gebracht. Damit ist er zusätzlich zu seinem Weltmeistertitel auch noch Europameister geworden. Cutrupi hat gleich drei Kürbisse über Bologna ins Ländle einfliegen und weiter zur Prämierung ins Blühende Barock transportieren lassen. Dabei ist er von Haus aus gar kein Gemüsezüchter, sondern Winzer und hegt seine Riesenkürbisse nur als Hobby. Das allerdings jetzt schon seit 14 Jahren. Es brauche guten Samen und viel Liebe und Aufmerksamkeit, gibt Cutrupi etwas von seinen Erfolgsrezepten weiter. Und er habe das Glück, in der Toskana eben viel Platz und ein perfektes Umfeld für das Wachstum solcher riesiger Kürbisse zu haben.

 

Zwölf Züchter sind dieses Jahr dabei. Auch ihnen hat die Trockenheit in diesem Jahr zugesetzt, sagt Udo Karkos vom Veranstaltungsteam. Für einen neuen Rekord wie im vergangen Jahr werde es heuer nicht reichen. 2021 hatte der Kürbis von Cutrupi ein Gewicht von 1226 Kilo, was ihn ins Guinnessbuch der Rekorde lupfte.

Die Teilnehmer werden von Alisa Käfer vom Veranstaltungsteam Jucker aus der Schweiz angekündigt. Vor acht Jahren fing sie als Praktikantin an, dann erlag sie der Faszination der imposanten Gewächse. Heute arbeitet sie hauptberuflich in der Kürbiszucht. Unterstützt wird Alisa Käfer von Udo Karkos. Er ist mit im Vorstand der European Giant Vegetable Grower Association (EGVGA), einer Organisation, in der sich die Züchter vernetzen und die Besten aus ihren Reihen ermitteln.

Doch man kann auch ausgesprochenes Pech haben, wie Friedrich Melka aus Österreich. 700 Kilometer hielt der Kürbis im Auto des österreichischen Staatsmeisters durch. Doch auf dem letzten Kilometer vor der Ankunft geschah das Unglück: Durch eine Bodenwelle ist der Kürbis aufgeplatzt und zwar so, dass es nicht mehr für eine Wertung gereicht hat. Das klappt nur, wenn der Riss oberflächlich ist.

Der 86-jährige Hans Hegenlauer aus Bietigheim ist ein Besucher von vielen an diesem Sonntag. Bisher hat er keine Ausstellung verpasst. Zwischenzeitlich kenne er alle Züchter und wisse viel – etwa dass die Kürbisse zwischen 500 und 1000 Liter Wasser pro Tag brauchen. Den achtjährigen Lennard aus Kupferzell interessiert das weniger. Ihn faszinieren einfach diese riesigen Gewächse. „Mein Opa pflanzt Kürbisse an. Da helfe ich ab und zu, aber nicht zu oft.“