Die Früchte sind schmackhaft, aber es gibt kaum rekordverdächtige Giganten. Kurz vor Ferienende startet die Kürbisausstellung. Im Mittelpunkt stehen diesmal Tiere des Waldes.

Ludwigsburg - Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, sind auch Eichhörnchen und Hirschkäfer nicht weit: Am Freitag ist die diesjährige Kürbisausstellung im Blühenden Barock eröffnet worden. Das Thema der 19. Auflage dieser Ludwigsburger Erfolgsschau heißt Wald, weshalb etwa 60 000 Früchte für die künstlerische Darstellung von Waldbewohnern verarbeitet worden sind. Dass es bei der Eröffnung geregnet hat, wertet Volker Kugel als gutes Omen: „Dann wird das Wetter die nächsten neun Wochen schön sein“, orakelte der Blüba-Geschäftsführer.

 

Im vergangenen Jahr haben etwa 275 000 Besucher die Kürbisschau im Schlosspark besucht. Als das Projekt im Jahr 2000 gestartet wurde, hatten die Macher nur Mitleid geerntet: „Von allen Seiten hieß es, wie kann man nur mit so einem Gemüse eine Ausstellung machen?“ sagt Kugel. Beat Jucker, der schon 1997 erste Kürbisausstellungen in der Schweiz veranstaltet hat, lobt den Mut des Blüba-Chefs, der ihm 1999 eine Kooperation anbot: „Das war wegweisend und sicher ein Grund für den späteren Erfolg.“ Dank der Symbiose mit dem Blühenden Barock sei die Ludwigsburger Ausstellung nicht zu toppen.

Kürbis erlebt Boom in deutscher Küche

Inzwischen ist „das Gemüse“ auch in der deutschen Küche ein großer Renner. „Deutschland war damals eher ein Entwicklungsland“, sagt der Rielingshausener Kürbiszüchter Jens Eisenmann, „die Briten waren da schon viel weiter.“ Es sei eben nicht so, dass die Ausstellung vom Halloween-Fieber profitiert habe, meint Kugel. „Das kam viel später. Für uns war es wichtig, dass der Kürbis in die Küche kam.“ Die Speisekarte der Ausstellungsgastronomie werde nicht nur jedes Jahr länger, sagt Stefan Hinner von der Firma Jucker-Farm, auch die Auswahl für Vegetarier und Veganer sei deutlich größer geworden.

Während viele Früchte auf dem Feld unter der extremen Hitze des Sommers gelitten hätten, sei sie dem Kürbis gut bekommen, sagt Eisenmann. Zumindest was Menge, Qualität und Größe der Esskürbisse angeht. Ob es in diesem Jahr allerdings auch rekordverdächtige Riesenexemplare geben wird, sei noch nicht ausgemacht. „Auf dem Feld gibt es keine“, sagt der Kürbiszüchter, „wenn, dann können sie nur aus den Gewächshäusern kommen.“ Das werde sich spätestens in der zweiten Oktoberhälfte zeigen, wenn im Rahmen der Ausstellung die deutsche und die europäische Wiegemeisterschaft ausgetragen werde.

Mehr Platz für Kürbisskulpturen

Neu ist in diesem Jahr die Anordnung von Verkaufsständen und Objekten im Park: „Wir haben die Ausstellung etwas weiter auseinander gezogen“, sagt Kugel. Die aus Kürbissen gebildeten großen und kleinen Waldtiere, Spaziergänger oder Jäger sind bis unter die Emichsburg verteilt worden. Das Kürbisschnitzen, zu dem vom 6. bis zum 9. September auch wieder der US-Amerikaner Ray Villafane anreisen wird, sollen dort stattfinden, wo bisher noch die Sandskulpturen stehen – in der Barocken Broderie im Nordgarten.

Die Schau im Ludwigsburger Blühenden Barock dauert bis 4. November, sie ist täglich jeweils von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt’s online unter www.kuerbisausstellung-ludwigsburg.de.