Bei der Frühjahrsausgabe der Kulinart-Messe gibt es bis Sonntag noch allerlei Spezialitäten aus der Region und darüber hinaus. Unter den vielen neuen Ausstellern sind die Bottega del Tartufo, die Sardinenbar sowie einige Kleinbrauereien.

Lokales: Matthias Ring (mri)

Gut fürs Stammpublikum, stressig für die Organisatorin der Kulinart: Normalerweise ist Conny Krenn darauf bedacht, dass 20 Prozent der Aussteller auf der Genussmesse im Cannstatter Römerkastell neu am Start sind. Weil aber diesmal einige bekannte Namen ausgesetzt haben, handelte es sich bei der Frühjahrsausgabe zur Hälfte um Neuheiten. „Aber es tut sich ja auch einiges in Stuttgart“, sagt Krenn, die zwischen vielen internationalen Spezialitäten auch gerne einen regionalen Bezug hat.

 

Neu für Feinschmecker: Frischer Trüffel und Sardinen aus der Dose

4200 Besucher wurden am Wochenende gezählt. Eine der lokalen Neuheiten ist die Bottega del Tartufo, die seit Ende Oktober in der Calwer Passage als einzige in Deutschland geöffnet hat. Inhaberin Giusy Lamattina kann sich über reges Interesse an ihrem Stand freuen. Ihr Trüffelsortiment hat sich inzwischen so gut herumgesprochen, dass sie schon einen treuen Kundenstamm habe, aber: „Die Frequenz in der Calwer Passage könnte höher sein“, sagt sie. Vielleicht helfen ja die kleinen Frühlingsfeste, die jetzt jeden Samstag dort stattfinden sollen.

Ein Pre-Opening können Markus Konrad und Helmut Honold auf der Kulinart feiern. Eigentlich wollten sie ihre Sardinenbar am Rande des Bohnenviertels schon längst geöffnet haben, aber baurechtliche Bestimmungen verzögern das Projekt. Rund 80 von insgesamt 250 Produkten, hauptsächlich eben Sardinen, aber auch Muscheln, Thunfisch und noch mehr aus dem Meer, bieten sie auf der Messe an. Die hübschen bunten Dosen werden gleich stapelweise von den Besuchern eingepackt. Schräg gegenüber kommt es weniger auf die Verpackung an: Die Schinkenmanufaktur Singer aus Horb, ein Familienbetrieb seit 1938, hat sich auf Rohschinken und Rohwurst spezialisiert. Geräuchert wird im historischen Gewölbekeller in einem gemauerten Rauchturm, wie Mitinhaber Moritz Blank erzählt.

Süßes aus England und Saures aus Großbottwar

Wer sich weder für Fisch noch Fleisch begeistern kann – auf der Kulinart gibt es auch viel Süßes und sogar Genießbares aus England. Dorit Wilhelm stellt unter dem Dach ihres Fine Food Trade seit Jahren immer wieder andere Kooperationspartner vor, etwa Vanillepaste von Little Pod oder Fudges genannte Karamellbrocken. Als Dank für ihren Einsatz als Botschafterin für britische Spezialitäten ist Wilhelm zum Empfang von King Charles in Hamburg eingeladen.

Kaffeebier aus der Kleinbrauerei

Natürlich gibt es auf der Kulinart auch flüssige Spezialitäten, neben Wein, Gin oder Likören verschiedene Biersorten. Die Kleinbrauereien Cannstatter Keller, Rossknecht, Hey Joe und Singhbräu schenken gemeinsam aus. Der Vater des Geschäftsführers von Singhbräu stammt aus Nordindien, wie sein Kompagnon Danilo Paulus den Markennamen erklärt. Die beiden jungen Braumeister haben für ihre 0,33-Literflaschen gleich nach der Gründung 2018 einen Nachhaltigkeitspreis für geringen Glasverbrauch bekommen. Ihre Biere werden in ausgesuchten Locations wie dem Vhy, Maulwurf und Gottlieb angeboten. Oder bei Mókuska, denn in Kooperation mit der Stuttgarter Rösterei hat Singhbräu ein Kaffeebier kreiert. Über die gemeinsame Präsentation auf der Kulinart sagt Paulus: „So eine Zusammenarbeit wäre unter größeren Brauereien kaum denkbar.“