Kultur in der Corona-Krise Grütters fordert großzügige Hilfen

Was ist der Politik die Kultur wert? Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat unbürokratische Hilfen für die Kulturschaffenden gefordert – dies sei eine Frage der Wertschätzung.
Berlin - Die Kulturstaatsministerin Monika Grütters fordert vor der Sitzung des Corona-Kabinetts der Bundesregierung an diesem Montag großzügige und effiziente Hilfen für die Kulturszene. Es müsse „mindestens in dem Umfang, wie man auch anderen Branchen hilft“ unterstützt werden, sagte die CDU-Politikerin dem Nachrichtenportal „ThePioneer“ (Montag). Sie meine nicht in erster Linie institutionell geförderte Einrichtungen, sondern beispielsweise Kinos, Galerien, Buchhandlungen, Verlage, Clubs und Live-Musik-Veranstaltungen.
In einem Atemzug mit Nagelstudios
Bereits am Freitag hatte sie darauf hingewiesen, dass es um die Existenz von mehr als 1,5 Millionen Menschen gehe, „die in unserem Land mehr als 100 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt an Wertschöpfung beitragen und häufig als Soloselbstständige arbeiten“. Nun seien unbürokratische Hilfen auch eine Frage der Wertschätzung, betonte die CDU-Politikerin. Es habe den Kulturschaffenden wehgetan, „dass sie in einem Atemzug mit Freizeit und Nagelstudios genannt worden sind“.
Die Staatsministerin schließt nicht aus, dass der Teil-Lockdown in Kultureinrichtungen länger dauern konnte als die bislang beschlossenen vier Wochen. „Wir müssen da ehrlich sein und sagen, da werden die Zahlen von Anfang Dezember uns Antwort geben.“
In zahlreichen Bundesländern gab es am Wochenende Proteste gegen die wiederholte Schließung von Theatern, Opern, Konzerthäusern oder Kinos. Auch Direktoren namhafter Kunstmuseen in Deutschland protestierten in einem Brief.
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