Das Ditzinger Zeltcafé lebt vom Engagement seiner Macher – ob sie seit vielen Jahren dabei sind oder erst seit Kurzem. Das Kulturfestival findet in diesem Sommer schon zum 26. Mal statt.

Ditzingen - Es ist eine feste Größe in Ditzingen: Das Zeltcafé in der Glemsaue, gleich neben dem Schulzentrum, stets mitten im Sommer. Da treffen sich seit 1993 eine Woche lang, vom Freitagabend der einen bis zum Samstag der darauffolgenden Woche, Menschen jeden Alters. Zum Plauschen, zum Erinnerungen austauschen, zum Genießen von Essen und Trinken – das es so nicht bei jedem Vereinsfest gibt – zur Livemusik oder zu Lesungen. Dies alles funktioniert nur deshalb bereits zum 26. Mal, weil mehr als zwei Dutzend Menschen aktiv mitwirken und einige dafür sogar einen Teil ihres Urlaubs opfern.

 

Keiner ist sich für irgend etwas zu schade. Das gilt auch für Tom König. Der 40-Jährige steht am Samstagabend in der Spülküche. Fast von Anfang an sei er dabei, erzählt der Sonderschullehrer. Und er freut sich: „Heute sind drei junge Leute in unseren Verein eingetreten.“ Ein-, zweimal hatten sie schon mitgeholfen, nun wollen sie offiziell beim Zeltcafé dabei sein. König kommt mit dem Wohnwagen aufs Gelände, er lebt im Kreis Esslingen und will nicht jeden Tag hin- und herfahren. Lotti und Milli sind mit dabei. Für seine zwölf und sieben Jahre alten Töchter ist es allein durch das Campen spannend. Sie sind „die nächste Generation“ beim Zeltcafé. Sein Engagement ist für ihn Kontrast zum Alltag an seiner Schule. „Hier treffe ich auch alte Kumpels“, sagt der Mann, der in Ditzingen aufgewachsen ist.

Sechs Helferpaare haben den Nachwuchs dabei

Birgit Schwinge ist mit ihrer sieben Monate alten Tochter auf dem Platz. Sechs Mitarbeiter-Paare hätten bereits Nachwuchs, erzählt die 31-Jährige, und alle würden die Kinder mitbringen. Da passt einer schon mal auf die anderen auf, während die Eltern irgendwo auf dem Platz mitarbeiten. Es herrscht eine besondere Verbundenheit im engeren Kreis der gut ein Dutzend Zeltcafé-Mitarbeiter. „Noch mal so viele kommen zur Verstärkung dazu.“

Denn es braucht viele Helfer: Beim Auf- und Abbau von Zelten, Bierbänken und anderem Material, jeden Abend an der Bar, in der Küche, im Spülzelt. Und auch bei den Vorbereitungen das Jahr über. Alles will geplant sein – Getränke müssen besorgt werden, auch die Helfer des städtischen Bauhofs sollten wissen, wann sie welche Installationen vornehmen sollen. „Wir versuchen auch, mindestens einmal im Jahr alle miteinander ein Wochenende lang wegzufahren“, erzählt Birgit Schwinge.

Alle warten auf die „Ganztiergriller“

Wichtig sind auch Kontakte zu Menschen, die zum Kulturprogramm oder der Verpflegung beitragen. Wie die „Ganztiergriller“ aus Gerlingen, die am Samstag über großem Feuer drei Spanferkel gegart haben. „Die Tiere sind auf einem Hof in Hemmingen aufgewachsen“, erzählt Steffen Franke vom Grillteam. Zehn oder zwölf Sack Holzkohle lieferten für sieben Stunden die nötige Energie. Gedreht wurde mit Hilfe von Motoren und Batterien. Damit das Schmankerl für den Samstagabend, auf das alle geduldig warteten, auch pünktlich fertig wurde. Die Spanferkel waren dann von mehreren Hundert Besuchern in einer Dreiviertelstunde aufgevespert.

Das Zeltcafé läuft noch bis Samstag, 25. August, 2018. Der Biergarten öffnet täglich um 18 Uhr, das Programm beginnt in der Regel um 20 Uhr.