Die Stadt will die Schauspieltruppe Kunstdruck mit 25 000 Euro aus der neuen Konzeptionsförderung unterstützen. Ob das reicht?

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Die Fachjury hat getagt. 78 000 Euro hat der Esslinger Gemeinderat vom kommenden Jahr an für neue kulturelle Projekte in der Stadt zur Verfügung gestellt, die bisher nicht in den Genuss einer Dauerförderung kommen. Diese sogenannte Konzeptionsförderung soll jungen Kultur-Initiativen und Künstlern den Start erleichtern und ihnen die Chance geben, unter Beweis zu stellen, dass sie die Förderung auch verdient haben.

 

Das Kunstdruck-Ensemble will Planungssicherheit

Aus diesem Topf wird vom 1. Januar 2019 an wohl auch das in finanzielle Not geratene Kunstdruck-Schauspielensemble bedient. Seit November 2017 bespielt die Truppe um den Intendanten Philipp Falser das renovierte Esslinger Central-Theater, Deutschlands ältesten Kinosaal. Vor 14  Tagen hatte Falser einen Notruf gesendet: Nach einem Jahr der Selbstausbeutung, in dem die Truppe sechs Premieren und 16 weitere Aufführungen gestemmt sowie 35 Gastspiele ermöglicht habe, brauche das Ensemble nun Planungssicherheit. Nur wenn die Stadt dem Ensemble mit einer Dauerförderung in Höhe von 56 000 Euro pro Jahr unter die Arme greife, lasse sich die Schließung des Theaters verhindern.

So viel Geld wird es zunächst wohl nicht werden. Zwar ist die konkrete Fördersumme, die die Jury bewilligt hat, bisher noch nicht öffentlich bekannt gemacht worden. Aber dass es sich im kommenden Jahr dabei um 25 000 Euro handeln soll, pfeifen die Spatzen bereits von den Dächern. Auch Philipp Falser sagt, er habe von dieser Summe gehört. Natürlich sei es ein erfreuliches Signal der Wertschätzung, wenn die Stadt sich beim Kunstdruck-Theater tatsächlich mit dieser Summe engagiere. Aber, auch das macht er deutlich: „Das kann noch nicht alles gewesen sein.“

Zur Einmalförderung soll eine Dauerförderung kommen

Wichtig sei nun, dass zu dieser einmaligen Förderung noch ein gewisser Betrag als Dauerförderung hinzukomme. Ansonsten könne das Theater nur noch ein paar Monate weitermachen. Er beharre dabei nicht auf der ursprünglich genannten Gesamtsumme von 56 000 Euro. Aber die zusätzliche Dauerförderung ist aus seiner Sicht auch deshalb unabdingbare Voraussetzung fürs Weitermachen, weil nur auf diesem Weg die Möglichkeit bestehe, zumindest mittelfristig in die Theaterförderung des Landes Baden-Württemberg aufgenommen zu werden.

Mit der Zukunft des Central-Theaters wird sich der Kulturausschuss des Gemeinderats in seiner nächsten Sitzung beschäftigen. Ob sich dabei allerdings eine Mehrheit für die von Falser gewünschte Dauerförderung finden lässt, ist momentan noch vollkommen offen. Zwar ist der Wille, das junge Ensemble zu unterstützen, im Gremium grundsätzlich vorhanden. Es gibt dabei aber etliche Stimmen, die einer Dauerförderung äußerst skeptisch gegenüber stehen. Schließlich, so wird argumentiert, habe man diesen neuen Konzeptionsfördertopf erklärtermaßen deshalb geschaffen, um nicht gleich jeder neuen Truppe eine Dauerförderung geben zu müssen.