Der Stadtrat Wolfgang Haug fordert von der Verwaltung in Sachen Kunst mehr Fingerspitzengefühl und schnelleres Handeln ein. Außerdem soll es in derlei Angelegenheiten keine Alleingänge des Technischen Referats mehr geben.

Leinfelden-Echterdingen - Stadtrat Wolfgang Haug (FDP/L.E.-Bürger) macht keinen Hehl daraus, was er von dem Kunstwerk am Zeppelinplatz hält. Der Fraktionsvorsitzende nennt die Skulptur eine banale Plastikgurke. „Wenn sie fehlen würde, würde mir nichts fehlen“, sagt Haug. Von den Emotionen, die der Absturz des Luftschiffes am 5. August 1908 bei Echterdingen hervorgerufen hat, sei an diesem Platz nichts zu spüren.

 

Dem Mandatsträger ist es ein Anliegen, dass nicht weitere solcher Werke in Leinfelden-Echterdingen aufgestellt werden. Und genau deshalb sollte es beim Thema Kunst am Bau keinen Alleingang des Technischen Referates mehr geben. Darauf wies Haug vor Kurzem in einer Sitzung des Verwaltungs-, Kultur- und Sozialausschusses hin. Die Verwaltungsspitze sicherte zu, dass Mitarbeiter des Kulturamts in diesen Fragen künftig mehr Mitsprache erhalten sollen.

„So kann man es nicht lassen“

Anlass war die Wiederbesetzung einer Stelle im Kulturamt. Der oder die Neue soll sich unter anderem um die Pflege des Kunstbestandes der Stadt kümmern. Die bisherige Stelleninhaberin geht in den Ruhestand. Der Ausschuss sprach sich einstimmig dafür aus, die Stelle frei zu geben.

Haug wünscht sich, dass kaputte Kunstwerke schneller wieder in Schuss gebracht werden. Und denkt dabei unter anderem an das Werk Astronomie (Rotierendes Weltall), das Hans Hahn-Seebruck 1974 geschaffen hat. Es steht vor dem Echterdinger Gymnasium und soll an das Lebenswerk von Philipp Matthäus Hahn, dem Namenspatron der Schule, erinnern.

Im Grunde handelt es sich hierbei um eine interaktive Skulptur. Sie lässt sich zwar noch drehen, allerdings nicht mehr so, wie einst vorgesehen. Zwischen zwei Zahnrädern, die eigentlich ineinander greifen sollten, klafft eine Lücke. „Das Kunstwerk ist zu ertüchtigen“, sagte der Stadtrat in der Sitzung. „So kann man es nicht lassen.“

2014 soll ein Skulpturenpfad entstehen

„Die Funktion wurde vor einigen Jahren aus Sicherheitsgründen deaktiviert“, erklärt Bürgermeister Alexander Ludwig auf Nachfrage. Der Grund: Kinder waren auf dem Kunstwerk herumgeklettert. Das bedeute aber nicht, dass sich die Stadt um den Erhalt desselben nicht kümmern würde. Sie habe die Schrift am Sockel erneuert, den Platz um die Skulptur herum gerichtet. Zudem sei diese mehrfach gereinigt worden. Ein QR-Code wurde angebracht.

2014 soll, wie schon berichtet, ein Skulpturenpfad entlang des Hainbuchenwegs entstehen. Ob dann die ursprüngliche Beweglichkeit des Werks wieder hergestellt wird, ist offen. Die Verwaltung will dies von Sicherheitsaspekten abhängig machen.