Der Förderkreis Kultur besteht seit mehr als 30 Jahren und ist eine Initiative der Gemeinde.

Weissach - Gerhard Mann, Adelheid Streckfuß, Susanne van Geldern und Hans-Peter Wöhr sitzen gemeinsam mit Hauptamtsleiter Achim Laidig um den Tisch im Herrenhaus herum. Sie sind fünf von derzeit neun Mitgliedern im Förderkreis Kultur Weissach. Gerhard Mann, ein Gründungsmitglied, erinnert sich, dass alles vor mehr als 30 Jahren aus einer Initiative des Gemeinderates heraus begonnen hat. Die Vereine hätten ja ihre eigenen Veranstaltungen gehabt, sagen er und seine Mitstreiter. Da habe man überlegt, dass man ergänzend ein Programm machen könnte. Dabei betont Mann: „Wir sind kein Verein, sondern eine Initiative der Gemeinde Weissach.“

 

Hauptamtsleiter Achim Laidig ist die Verbindung zur Gemeinde. „Vom Gemeinderat wird Geld für die Veranstaltungen abgestellt. Es gibt dafür ein bestimmtes Budget“, sagt Laidig.

Auch die Bibliothek in der Zehntscheuer ist ein Bindeglied zwischen Förderkreis und Stadt. Dort finden immer wieder die Lesungen wie die literarischen Weinproben und die Kellergeschichten statt. Die Veranstaltung „Whisky and Crime“ mit der Autorin Sybille Baecker und der schwäbischen Whisky-Botschafterin und Edelbrand-Sommelière Angela von Weis am Freitag, 29. Juni, ist in der Bücherei. Und Bibliotheksleitern Susanne Flierl gehört mit zum Förderkreis.

Von der Scheune zum Herrenhaus

Die Ehrenamtlichen des Förderkreises freuen sich, dass ihnen mehrere Veranstaltungsorte in Weissach und Flacht zur Verfügung stehen. Das Herrenhaus sei in den 80er Jahren auf einfache Weise saniert worden, sagt Gerhard Mann. „Es war vorher eine zusammengefallene Scheune.“ Nachdem sich der Förderkreis konstituiert hatte, sei sie nach und nach immer mehr ausgestattet worden – beispielsweise mit einer Heizung, besserem Licht, einer Theke für die Bewirtung und Stühlen, ist von den vier Engagierten zu erfahren. Auch Bühnensegmente gibt es dort nun.

Die Räumlichkeiten im Herrenhaus sind überschaubar groß. Ein anderer möglicher Veranstaltungsort ist die Strickfabrik. Für Programme mit Kindern geht es in die Strudelbachhalle. In der Flachter Festhalle steigen immer wieder Rockkonzerte. „Für mittelgroße Veranstaltungen brauchen wir oft ein Klavier, da gehen wie dann in die Gemeindehäuser, weil dort ein solches Instrument vorhanden ist“, sagt Adelheid Streckfuß.

Musik, Kunst, Kabarett, Literarisches, Kindertheater, ortsgeschichtliche Führungen sowie ein Flohmarkt prägen die Programme. In diesem Jahr ist am Freitag, 20. April, auch Brot backen im Backhäusle angesagt. „Wir versuchen es noch einmal, nachdem es im vergangenen Jahr nicht so gut gelaufen ist“, sagt Gerhard Mann. Dabei erfahren die Teilnehmer auch Interessantes über das Brot, und sie werden in die Welt der Brot-Literatur entführt. Immer ausverkauft ist die literarische Weinprobe – am Samstag, 24. Februar, ist es wieder soweit. In dem kleinen Gewölbekeller der Bibliothek finden nur 20 Teilnehmer Platz, aber gerade dadurch entsteht eine besondere Atmosphäre. Der Wein kommt von einem Weingut in der Nähe, dessen Chef die edlen Tropfen vorstellt. Die Bibliotheksleiterin Susanne Flierl sucht passende Texte dazu aus und liest sie vor. Einmal im Jahr sei meistens eine Ausstellung vorgesehen, erzählen die Mitglieder des Förderkreises. Die Gemeinde hat einen Fundus an Bildern. Daraus werden Arbeiten ausgewählt, die da präsentiert werden.

Inspiration von außen

Die Ideen für das Programm kommen von den Ehrenamtlichen im Förderkreis. „Wir gehen ja auch woanders hin und schauen oder hören uns dort etwas an“, sagt Gerhard Mann. Es gebe auch Künstler, die anfragen, die gern in Weissach auftreten würden. „Wir haben da eine Streuung“, weil jeder von uns andere Interessen hat, und jeder bringt sich ein“, betont Hans-Peter Wöhr. Manche Mitglieder haben ihren besonderen Bereich, um den sie sich kümmern.

„Das Programm muss wir natürlich stemmen können“, sagt Susanne van Geldern. Material für die Werbung, das Aushängen von Plakaten, der Kartenverkauf, der Aufbau der Bestuhlung, die Bewirtung, die Betreuung der Künstler – es gibt zahlreiche Aufgaben, die die Ehrenamtlichen erledigen müssen. Van Geldern weist schließlich noch darauf hin, dass die Eintrittspreise für die Veranstaltungen des Förderkreises moderat seien.