Petra von Olschowski und Jean-Baptiste Joly wollen nicht mehr als Sprecher der sogenannten sachkundigen Bürger fungieren.

Stuttgart - Petra von Olschowski, die Rektorin der Stuttgarter Kunstakademie, und Jean-Baptiste Joly, der Direktor der Akademie Schloss Solitude, haben gemeinsam ihre inoffiziellen Ämter als Sprecher der sogenannten sachkundigen Bürger im Kulturausschuss des Gemeinderates niedergelegt. Beide wollen jedoch nach wie vor an den Sitzungen des beratenden Ausschusses teilnehmen. Er sitze in vierzehn verschiedenen Gremien in Stuttgart, Paris, Boston, Berlin, Darmstadt, Fellbach und Waiblingen, erklärte Joly gegenüber der Stuttgarter Zeitung. Da er jetzt über sechzig sei, habe er sich hinsichtlich seiner Sprecherfunktion die Frage gestellt: „Muss das sein?“ In der nächsten Sitzung des Kulturausschusses am Dienstag würden sich nun verschiedene Vertreter des Beratergremiums jeweils themenbezogen zu kulturpolitischen Fragen äußern, sagte Joly: „Dann spielen nicht mehr nur zwei die Blitzableiterfunktion.“

 

Rat sei nur bedingt erwünscht

Petra von Olschowski erklärte am Freitag: „In den letzten Jahren konnten wir im Kreis der sachkundigen Bürger einiges erreichen: unter anderem, dass das Projekt ,Kultur im Dialog’ zur Entwicklung von Richtlinien für die Kulturförderung begonnen wurde. Nachdem die Finanzierung dieses Projekts nun offenbar keine Mehrheit mehr im Gemeinderat hat und ich persönlich auch den Eindruck habe, dass unser Rat nur noch bedingt erwünscht ist, ist es nach einigen Jahren an der Zeit, dass die sachkundigen Bürger im Kulturausschuss sich neu strukturieren.“

Stuttgarts Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann, die die Arbeit der Sachkundigen jüngst als zu passiv kritisiert hatte, sagte am Freitag auf Anfrage: „Ich freue mich, dass die Sachkompetenz von Herrn Joly und Frau von Olschowski dem Kulturausschuss erhalten bleibt.“ Wie sich die sachkundigen Bürger intern organisieren, sei allein ihre eigene Angelegenheit. wer