An mit Menschen überlaufenen Plätzen hat sich unsere Kolumnistin Elisabeth Kabatek in den vergangenen Monaten unsicher gefühlt. Oper, Theater und Kino gehören nicht dazu.

Stuttgart - Letzte Woche war ich in der Stuttgarter Oper. „Cavalleria rusticana“ wurde gegeben, und wir saßen im zweiten Rang ganz rechts außen. Die Mitte des zweiten Rangs war komplett frei, weil direkt darüber der stark ausgedünnte Chor sang, dessen Mitglieder in riesigen Abständen über den ganzen dritten Rang verteilt waren. Der Schlagzeuger hatte eine Loge für sich allein. Im Orchestergraben agierten die wenigen Musiker ebenfalls mit großen Abständen. Es war faszinierend zu beobachten, wie Cornelius Meister Chor, Musiker und Solisten auf der Bühne trotz der enormen Abstände über Bildschirme zusammenhielt, und wie aus diesen einzelnen Elementen ein gewaltiges musikalisches Ganzes wurde.