Der Raumwelten-Pavillon auf dem Ludwigsburger Akademiehof sieht nicht nur außergewöhnlich aus: er bietet auch im Inneren eine bunte Mischung aus Musik, Film und Kommunikation. Geöffnet ist er noch bis zum 14. November.

Ludwigsburg - Wer in diesen Tagen am Akademiehof in der Ludwigsburger Innenstadt vorbeischlendert, der wird sicher einen zweiten oder gar einen dritten Blick auf das Gelände riskieren. Zu ungewöhnlich, zu auffällig ist das, was seit wenigen Tagen dort steht – und im Dunkeln leuchtet. Der Pavillon der Veranstaltung „Raumwelten“ gleicht ganz entfernt einer Muschel oder einem Schneckenhaus, in jedem Fall aber einer organischen Forme. Mal steht er ganz in Lila da, mal ganz in Rot, aber immer außergewöhnlich.

 

Der Eintritt in den außergewöhnlichen Pavillon ist frei

Und wer sich nach den anfänglichen Blicken der Traglufthalle aus Kunststoff nähert, wird feststellen, dass nicht nur die äußere Form besonders ist: auch die Inhalte, das Innenleben gewissermaßen, findet man in dieser Vielfalt nicht allzu häufig.

Anlässlich des Kongresses „Raumwelten“, auf dem sich in diesen Tagen ein Fachpublikum aus Architektur, Szenografie und Medien trifft, wurde der Pavillon in den Akademiehof gestellt. Man wolle den Kongress, der sonst nur einem Fachpublikum zugänglich ist, „mehr in die Stadt tragen“, sagt Jochen Schroda. Der Chef der Ludwigsburger Agentur wurde daher von den Raumwelten-Machern beauftragt, die ungewöhnliche Lokalität im Akademiehof mit Leben zu füllen. Herausgekommen ist eine bunte Mischung unterschiedlicher Kunstformen. „space for...“, also „Raum für...“ haben die Veranstalter ihre Reihe genannt.

Am Samstag stand beispielsweise das Hören im Mittelpunkt. Schroda und sein Team hatten 35 Bands und Musiker aus dem Landkreis Ludwigsburg auf den Akademiehof geholt. Und so bunt wie das Programm im Pavillon insgesamt gestaltet ist, so vielfältig präsentierten sich die Künstler auf der Bühne. Zwischen kräftigem Deutsch-Rock-Pop und feineren Akustik-Gitarren-Klängen wurde die komplette Bandbreite der Musikrichtungen ausgespielt, und das volle zwölf Stunden lang.

Alle Künstler hätten auf ihre Gage verzichtet, sagt Jochen Schroda. Vielmehr wurde alle Spenden, welche die Besucher am Eingang in ein Plexiglasbox stecken konnte, für einen guten Zweck gesammelt: Mit ihnen wollen die Organisatoren Sportgeräte für Flüchtlingsheime im Kreis Ludwigsburg kaufen. „Wir haben uns im Vorfeld überlegt, was sinnvoll sein könnte“, erzählt Schroda, „und Sport ist einfach ein Medium, das verbinden kann.“

Die Spenden kommen Flüchtlingen zugute

In dem Pavillon, dessen Außenhaut in Japan angefertigt wurde und der von verschiedenfarbigen Strahlern angeleuchtet wird, geht es aber nicht nur ums Hören. Am Sonntag standen die Augen, genauer gesagt die Kinderaugen, im Mittelpunkt. Unter dem Motto „space for children“ wurden ausgewählte Beiträge des jüngsten Trickfilmfestivals aus Stuttgart gezeigt, die sogenannten „Best of Tricks for Kids“. „Wir wollen den Raum einfach mit Leben füllen“, sagt Jochen Schroda.