Kulturforscher Görgen im Interview Die bunten Zerrspiegel der ärztlichen Kunst

Medizin und Popkultur können voneinander lernen, sagt der Kulturforscher Arno Görgen im Interview. Ein Tagung in Ulm befasst sich am 11. und 12. September mit der Darstellung medizinischer Themen im Fernsehen und in Computerspielen.
Zweitägige Konferenz zum Thema
Zwei Tage dauert die am Donnerstag beginnende öffentliche Ulmer Tagung mit dem Titel „Medical Images and Medical Narratives in Late Modern Popular Culture“. Die wissenschaftlichen Forschungsfragen lauten: Wie werden medizinische Themen in Comics, Büchern, Filmen oder Computerspielen visualisiert? Wie kommen sie in populärwissenschaftlichen Formaten zum Ausdruck? Tagungsort ist die Ulmer Villa Eberhardt. Als Debattenbeispiele geben die Tagungsinitiatoren Polizisten vor, die in Computerspielen mit Posttraumatischen Belastungsstörungen auftreten, etwa den drogen- und alkoholsüchtigen Ex-Polizisten Max Payne im Computerspiel von Rockstar Games. Aber auch Medical Mangas oder gut recherchierte OP-Geschichten aus Arztromanen sind Vorlagen. Der Organisator
der Tagung, Arno Görgen, arbeitet seit 2009 am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin und am Zentrum Medizin und Gesellschaft der Uni Ulm. Seit November 2012 ist er Fellow des von der Baden-Württemberg-Stiftung und dem Deutschen Stifterverband ausgerichteten Fellowship-Programmes „Innovationen in der Hochschullehre“. Seine Forschungsschwerpunkte: Mediale Skandalisierung im Kinderschutz, Biomedizinische Diskurse in popkulturellen Medien, Geschichte der Urologie.
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