Das Deutsche Spielkartenmuseum in Leinfelden-Echterdingen steht vor dem Aus – am 25. März entscheidet der Gemeinderat über die Zukunft von Europas größter öffentlicher Spielkartensammlung. Aber wie kam sie überhaupt nach Leinfelden?
Wer zum ersten Mal in Leinfelden vor der Schönbuchschule steht, mag es kaum glauben: Wenige Stufen weiter unten, im Keller der Schule öffnet sich die Tür zum Deutschen Spielkartenmuseums mit bis zu 30 000 Schätzen. Eine asiatisch-indische Kartensammlung – sie gilt als die umfassendste weltweit – schlummert dort beispielsweise in speziellen Schachteln und besonderen Schränken. Das Museum ist international anerkannt. Renommierte Häuser in Hamburg, Wien, London und Paris, aber auch Vereine und Gruppen fragen um Leihgaben für ihre Ausstellungen an. Es gibt kaum ein Thema, zu dem es im Depot des Museums keine Spielkarten gibt, sagt Annette Köger. Als wissenschaftliche Leiterin des Museums hatte sie seit 1996 ihre Spielkarten-Schätze im Keller der Leinfelder Schönbuchschule bewahrt und behütet. Seit wenigen Monaten ist sie im Ruhestand.