Die Kulturinsel könnte doch in Bad Cannstatt eine Zukunft haben. Die Stadträte haben ihren Willen bekräftigt das gemeinnützige Projekt auf dem Areal des Güterbahnhofs zu erhalten. Wie das aussehen kann, soll ein Workshop klären.

Stuttgart - Joachim Petzold schaut wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft. Der Gründer des gemeinnützigen Projekts Kulturinsel auf dem alten Güterbahnhofsgelände in Bad Cannstatt berichtet, dass ihm die Stadt zugesagt habe, dass sie ihm nicht zum 1. Januar 2019 kündigen werde. Zudem hat eine breite Mehrheit im Ausschuss für Umwelt für Technik und im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats bekräftigt, dass die Kulturinsel erhalten bleiben und „der Anker“ des neuen Wohngebiets werden soll.

 

Im nächsten Jahr wird auf dem Areal mit dem Bau von 800 Wohnungen begonnen. Auch die Kulturinsel muss Federn lassen. Die Güterhalle wird abgerissen. Zudem sind die restlichen Gebäude mindestens ein Jahr lang kaum nutzbar, Büros und Veranstaltungsräume werden also wegfallen. Was für Petzold bedeutet: Er weiß nicht, wie er 330 000 Euro Kostendecken soll. „Wir können die Kulturinsel nicht um jeden Preis halten“, sagte Petzold unserer Zeitung, er habe für dieses Herzensprojekt „meine seit 23 Jahren erfolgreiche Agentur aufs Spiel gesetzt“. Die hilft nämlich immer wieder mit Arbeitskraft und Geld aus.

Nun wurde er erhört. Die Stadträte haben zunächst beschlossen, dass Bürger in einem Workshop sich Gedanken über die weitere Nutzung machen können. Und die Grünen fordern in einem Antrag die Verwaltung auf zu prüfen, ob man während der Sanierung nicht mehr Räume erhalten könne. Außerdem gibt es Absichtserklärungen, dass der Garten Inselgrün erhalten bleiben soll, allerdings kleiner und an anderer Stelle.