Die rechtspopulistische AfD hat sich die „Entsiffung des Kulturbetriebs“ zur Aufgabe gemacht. Mit Sorge blicken Theaterleute deshalb auf die Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg.

Stuttgart - Mit Premieren kennen sich Theaterintendanten aus. Um sie aus der Fassung zu bringen, muss extrem Unerfreuliches passieren, doch wenn an diesem Sonntag in Sachsen und Brandenburg gewählt wird, könnte ihnen dieser Ernstfall drohen. Zum ersten Mal in der noch jungen Geschichte der Partei könnte die AfD mit jeweils mehr als 20 Prozent der Stimmen zur stärksten Fraktion in einem Landtag werden – eine historische und sehr beunruhigende Premiere, denn neben Migranten, die symbolisch für das Fremde stehen, gehören auch Theater, die in ihrer DNA die offene Gesellschaft tragen, zu den Lieblingsfeinden der Rechtspopulisten: „Es wird mir eine Freude sein, die Entsiffung des Kulturbetriebs in Angriff zu nehmen“, sagte Marc Jongen, kulturpolitischer Sprecher der AfD, im Januar 2017.