Nach zwei Jahren Pause findet von Samstag bis Montag wieder Kulturpfingsten in der Leonberger Mühle statt.
Kulturpfingsten in der Lahrensmühle ist zurück. Nachdem die Veranstaltung wegen Corona zwei Jahre nicht stattgefunden hat, wagen die Veranstalter jetzt einen Neustart. Thomas Lautenschlager, der Inhaber der Mühle, spricht darüber und wirft einen Blick zurück.
Wie fühlen Sie sich jetzt, da in Ihrer Mühle endlich wieder Künstler auftreten können?
„Verhalten optimistisch“ wäre wohl die treffendste Formulierung. Die historische Lahrensmühle ist ja ein inspirierender Ort für kulturelle Veranstaltungen. Dass sie durch den Einfluss der Pandemie wieder in einen zweijährigen Dornröschenschlaf gefallen ist, war schon seltsam. So ganz hat man sich von dieser Zäsur noch nicht erholt.
Kein Kulturpfingsten ohne die Ehrenamtlichen
Es sind sicherlich viele Helferinnen und Helfer nötig, damit Kulturpfingsten über die Bühne gehen kann. Wie viele sind es? Wann haben die Vorbereitungen begonnen?
Das ist ein komplexes Thema: Veranstalter von Kulturpfingsten sind ja der Stadtverband für Kultur und die Christian-Wagner-Gesellschaft (CWG). Ich selbst stelle nur die Räumlichkeiten in der Lahrensmühle unentgeltlich zur Verfügung und kümmere mich um Koordination und Presse. Ohne die Ehrenamtlichen aus diesen Reihen wäre die Sache nicht zu stemmen: Künstlerverträge, Gema, Bewirtung, Kasse, Eintrittskarten, Übernachtungsmöglichkeiten für Künstler, um nur einiges zu nennen. Da die Belegschaft immer wechselt, ist es schwierig, eine exakte Zahl zu nennen. Die Vorbereitung beginnt mit der Auswahl der Künstler. Ein Jahr vorher sollte man schon anfragen.
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In diesem Jahr findet Kulturpfingsten bereits zum 20. Mal statt. Hätten Sie sich das beim Start vorstellen können? Wer hatte einst die Idee dazu?
Wie so vieles hat auch Kulturpfingsten eine Eigendynamik entwickelt. Zur Eröffnung des Glemsmühlen-Radwanderwegs wurden alle Mühlen gebeten, eine Attraktion zu bieten. Ich bin daraufhin auf Karl Kollmann, den damaligen Vorstand der Christian-Wagner-Gesellschaft, zugegangen mit der Frage, ob er nicht ein Wagner-Gedicht am Originalschauplatz vortragen wolle. Dazu muss man wissen, dass Christian Wagner ein Gedicht über die Lahrensmühle (Veitenmühle) verfasst hat. Begleitet mit Musik hat sich so die Reihe „Lyrik und Jazz in der Lahrensmühle“ entwickelt. Das kam so gut an, dass wir quasi eine Wiederholung nach der anderen gemacht haben. Das historische Ambiente der denkmalgeschützten Lahrensmühle trägt sicher zur guten Atmosphäre bei. Auch die Musiker und Künstler fühlen sich hier sehr wohl und loben die Akustik im Mühlenraum.
Maskentragen erwünscht
Gab es über die Jahre Veränderungen?
Ja, ich sprach ja schon von der dynamischen Entwicklung. Schon früh kam der Stadtverband für Kultur als Veranstalter dazu und hat das Programm am Samstag und Sonntag unter seine Fittiche genommen. Der Pfingstmontag – das ist der Deutsche Mühlentag – blieb weiterhin in der Hand der CWG. Mit den Ausstellungen bildender Künstler in der ebenfalls denkmalgeschützten Mühlenscheuer wurde das Angebot erweitert.
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Gibt es noch Corona-Vorsichtsmaßnahmen bei den Veranstaltungen?
Offiziell sind die Beschränkungen ja aufgehoben, aber wir werden die Besucher bitten, zu ihrem eigenen Schutz und dem anderer Masken zu tragen. Wenn das ein Großteil des Publikums tut, sollte das der Sache dienlich sein. Natürlich werden wir in der Pause gründlich lüften und sogar die Fenster während der Veranstaltungen offenlassen, sofern die Temperaturen es erlauben.