Kultur: Tim Schleider (schl)

Doch in der Kunstförderung müssen Stadt und Land an vielen Stellen produktiv zueinander finden, das zählt zu den Eigenarten, aber auch Schwierigkeiten der Kulturpolitik im Südwesten. Die versierte Kommunalpolitikerin Susanne Eisenmann räumt ihr Rathausbüro – lange Vakanzen kann sich die Stadt hier nicht leisten: weder verursacht durch die Frage, welche Gemeindefraktion hier denn nun das Zugriffsrecht hat, noch durch die mühsame Suche nach geeigneten Kandidaten.

 

Die Zukunft der Kulturmeile, die Opernsanierung, das Miteinander und die inhaltliche Vernetzung der zahlreichen Kultureinrichtungen im Zentrum, die Frage eines neuen Konzerthauses oder eines erweiterten Museums für die Vielfalt der Kulturen – das sind nur einige Punkte jener Aufgabenliste, in der viel Potenzial für die mittelfristige Entwicklung der Landeshauptstadt steckt, wenn denn Land und Stadt ihre Möglichkeiten noch stärker bündeln.

Ideen finden, Konzepte entwerfen, Strategien zur Umsetzung entwickeln – jetzt ist der beste Zeitpunkt für Oberbürgermeister Fritz Kuhn, neben Wohnungsbau, Verkehr und Umweltschutz auch die Kulturpolitik endgültig zur Chefsache zu machen. Für die kleinen und mittelgroßen Fragen des Kulturalltags hat er das Kulturamt. Für die Perspektiven aber hätte er als Gegenüber ein kompetent besetztes Landesministerium. Und irgendwann einmal fürs Drehen am ganz großen Rad (Kulturmeile?) ja vermutlich die Handynummer des Ministerpräsidenten. Produktivität und Image einer Metropole sind kein Schicksal. Denn so nimmt man das Schicksal in die Hand.