Mit internationalen Namen und mit regionalen Akteuren bereichert der Künstlerische Leiter Alexander Frey das Kulturprogramm in der Filharmonie in Filderstadt.

Das Publikum wieder zu gewinnen ist für den Künstlerischen Leiter Alexander Frey die Hauptaufgabe in der Filharmonie in Filderstadt-Bernhausen. In das bundesweite Klagelied der Kulturveranstalter möchte er aber nicht einstimmen: „Unser Publikum kommt wieder, denn den Menschen hat die Kultur gefehlt.“ Dass die Besucherzahlen noch nicht den Vor-Corona-Stand erreicht haben, sieht er auch als Chance: „So können wir lockerer bestuhlen.“ Dennoch beobachtet er gerade in den Wintermonaten einen deutlichen Aufwärtstrend.

 

Internationales Programm

Mit einem internationalen Kulturprogramm schärft Frey das Profil des Kultur- und Kongresszentrums in unmittelbarer Nachbarschaft zur Großstadt Stuttgart. Dabei legt der Kulturmanager großen Wert darauf, alle Sparten abzudecken. Vom Kindertheater über eine Klassik-Reihe bis hin zu dem anspruchsvollen Schauspiel des Regionaltheaters Lindenhof aus Melchingen reicht das Spektrum.

Am Freitag, 16. Dezember, beispielsweise ist die „Ballet Bar“ zu erleben. Die Choreografie für fünf Tänzer, eine Musikbox und 77 Platten präsentiert die Kompanie Pyramid aus Frankreich. Die Formation ist nach Freys Worten „ein Impulsgeber der Hip-Hop-Szene und urbanen Kultur im Westen Frankreichs“. Mit „kreativer Energie und unbändiger Neugier“ trainierten die Tänzerinnen und Tänzer mit Künstlern aus verschiedensten Disziplinen. Ihr Mix aus Tanz und Pantomime, Objekttheater und Burleske hat Frey überzeugt. Wichtig ist ihm auch die Kulturvermittlung. Deshalb gibt es am selben Tag von 10 bis 12 Uhr einen Hip-Hop-Workshop.

Die Offenheit des Filderstädter Publikums begeistert den Kulturchef des Kongress- und Kulturzentrums. Und er ist glücklich, dass auch seine Klassik- und Weltmusik-Reihe ihr Publikum findet. „Wir wollen zeigen, dass klassische oder traditionelle Musik keineswegs verstaubt sein müssen“, beschreibt er sein Anliegen.

In dieses Konzept passt das Konzert mit FisFüz und dem Camerata String Quartet am Sonntag, 18. Dezember. Seit 25 Jahren fügen die Klarinettistin Annette Maye und Murat Coşkun (Percussion) als FisFüz erfolgreich eigene musikalische Ideen mit unterschiedlichen Traditionen und Stilen zu einem neuen, überraschenden Ganzen zusammen. „Nun nehmen die Brückenbauer zwischen Kulturen und Genres die Musik der Schwarzmeerküste ins Visier“, kündigt Frey das Programm an. In der multikulturellen Stadtgesellschaft findet es der Kulturmanager wichtig, das Publikum mit anderen Kulturen vertraut zu machen.

Schwerpunkt regionale Kultur

Doch nicht nur internationale Künstlerinnen und Künstler präsentiert die Filharmonie. „Wir arbeiten seit Langem mit Künstlerinnen und Künstlern zusammen, die an unserer Musikschule Filum unterrichten“, sagt Alexander Frey. Jüngstes Beispiel ist das Konzert von Cell Only. Der international gefragte Cellist Sebastian Fritsch unterrichtet unter anderem in Filderstadt besonders begabte Schülerinnen und Schüler. Auch mit Vereinen aus den Nachbarkommunen wie dem Männergesangverein Neuhausen arbeitet die Filharmonie zusammen. Die Akteure führen dort regelmäßig ihre Musicals auf.

Das Programm im Netz: www.filharmonie-filderstadt.de