Die Kultusministerin hat Sofortmaßnahmen ergriffen. Das ist unerlässlich. Langfristig hilft aber nur solide Personalplanung gegen den Lehrermangel in Baden-Württemberg, kommentiert Renate Allgöwer.

Stuttgart - Die Not ist groß an den Schulen in Baden-Württemberg. Fast jede siebte Lehrerstelle ist kurz vor den großen Ferien noch nicht besetzt. Besonders an den Grundschulen drohen Lücken. Es ist fraglich, ob der Pflichtunterricht überhaupt sichergestellt werden kann. Eltern können sich schon darauf einstellen, dass Schulstunden ausfallen werden.

 

Alle Kräfte aktivieren

Die Kultusministerin Susanne Eisenmann ruft jetzt Pensionäre und Teilzeitkräfte zu verstärktem Einsatz. Natürlich handelt es sich dabei um Notlösungen. Natürlich stopft die Ministerin kurzfristig Löcher. Doch sind die Alternativen überschaubar bis nicht vorhanden. Es ist der Situation angemessen, jetzt alle verfügbaren Kräfte zu aktivieren.

Wie weit der Notbehelf trägt, wird sich zeigen. Es ist zu erwarten, dass die Eltern, deren Nerven schon jetzt arg strapaziert sind, im neuen Schuljahr auf die Barrikaden gehen werden.

Stellen effizienter einsetzen

Über die Sofortmaßnahmen hinaus ist es höchste Zeit, die Personalplanung in den Schulen auf solidere Beine zu stellen. Die Erkenntnisse des Rechnungshofs über die aktuelle Verwendung der Ressourcen im Schulwesen sind für die künftige Steuerung unerlässlich. Leider lässt die Untersuchung auf sich warten. Doch die Stellen müssen effizienter eingesetzt werden. Nicht jede Grundschule wird Bestand haben. Das zu vermitteln, wird eine undankbare Aufgabe, der sich die Abgeordneten stellen müssen.

renate.allgoewer@stzn.de