Das Bündnis für Menschlichkeit in Bietigheim-Bissingen mobilisiert die 500 Menschen: Sie demonstrieren aus Anlass einer AfD-Veranstaltung im Kronenzentrum für Weltoffenheit und Toleranz.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Bietigheim-Bissingen - Zu verbalen Auseinandersetzungen kam es am Freitagabend nur am Eingang zum Bietigheimer Kronenzentrum, als einige Frauen vom Freundeskreis Asyl die AfD-Veranstaltung „Probleme lösen, Zukunft gestalten“ besuchen wollten, aber nicht eingelassen wurden. Die Begründung der Türsteher: Die Frauen hätten zuvor an der Demonstration vor dem Veranstaltungsort teilgenommen und seien daher nicht im Publikum erwünscht.

 

Schulterschluss der Zivilgesellschaft

Es waren rund 500 Menschen auf dem Kronenplatz zusammengekommen, um ein Zeichen für ein friedliches, vielfältiges und offenes Bietigheim-Bissingen und für demokratische Werte zu setzen. 24 Vereine, Parteien, Kirchen und Organisationen hatten im Schulterschluss dazu aufgerufen; ein Großteil der Demonstrierenden hatte zuvor ein ökumenisches Friedensgebet in der katholischen St.-Laurentius-Kirche besucht und war von dort aus singend und Kerzen tragend zur Kundgebung gezogen.

Die Polizei kühlt aufwallende Emotionen herunter

Mehrere Redner unterschiedlicher Couleur verwahrten sich unter dem Applaus der Menge gegen Hass, Hetze und Diffamierung. Die Kundgebung lief friedlich und besonnen ab. Etwas lauter wurde es erst im Anschluss, als die Linksjugend Solid direkt vor dem Eingang ins Kronenzentrum lautstarke Sprechgesänge gegen „Rassismus und Nazi-Parolen“ skandierte. Die Polizei sicherte das Gelände um das Kronenzentrum und kühlte vereinzelt aufwallende Emotionen herunter. Die Initiatoren vom Bündnis für Menschlichkeit in Bietigheim-Bissingen sahen in dem großen Zulauf ein ermutigendes Zeichen.