Studierende der - privaten Hochschule für Kommunikation und Gestaltung (HFK+G) haben in einem Projekt dem Bezirk und seinen Menschen auf den Zahn gefühlt und anhand von Büchern und Plakaten ein Stimmungsbild erstellt. Die Ergebnisse sind nun in der Stadtteilbücherei ausgestellt.

Zuffenhausen - Zum Jahreswechsel 2018/2019 haben Studierende der privaten Hochschule für Kommunikation und Gestaltung (HFK+G) einen Blick hinter die Kulissen Zuffenhausens geworfen und anhand verschiedener Medien ein Stimmungsbild erstellt. Zu sehen sind die Ergebnisse noch bis Mittwoch, 18. Dezember, im Lernstudio der Stadtteilbücherei (Mittwoch bis Freitag 14 bis 17 Uhr).

 

„Wir wollten das Negative ins Positive umwandeln“, sagte Professorin Michaela Köhler bei der Ausstellungseröffnung am Mittwochabend. Zwar hätten die Studenten bei ihren Gesprächen in Zuffenhausen oft Klagen und Kritik gehört. Dennoch gebe es viel Schönes im Bezirk: „Zuffenhausen ist ein unwahrscheinlich lebendiger Stadtteil mit starker Identität.“ Köhler hat selbst in den 1990er Jahren sieben Jahre im Alten Flecken gelebt.

Zuffenhausen als Pilotbezirk

Dass sich die Studierenden der HFK+G mit Zuffenhausen beschäftigt haben, hat mit dem Verein „Aktive Stuttgarter“, dem Dachverband der 23 Stuttgarter Handels- und Gewerbevereine, zu tun. Dieser war auf der Suche nach einem Pilotbezirk für ein gemeinsames Projekt mit der privaten Hochschule. Da man seitens der Aktionsgemeinschaft „Zuffenhausen Zuhause“ (ZuZu), einer Untergruppe des Bundes der Selbstständigen (BdS), starkes Interesse gezeigt hatte, wurde der Bezirk ausgewählt. Unterm Strich sollte eine Win-Win-Situation stehen: Die Hochschule setzt ein innovatives Lernkonzept um, die Zuffenhäuser profitieren von den Ergebnissen der Untersuchungen.

„Es hat sich gezeigt, dass viele Zuffenhäuser ihre Heimat lieben und sich mit dem Bezirk identifizieren“, sagt ZuZu-Vorsitzende Andrea Finkel. Zudem habe sich die Vielfalt des Stadtteils unter Beweis gestellt. Wichtig sei es nun, mit den Ergebnissen etwas anzufangen, und dazu brauche man schlichtweg genug Manpower. Vereine und Institutionen, aber auch die einzelnen Bürger seien zur Mitarbeit aufgerufen. Eine Möglichkeit dafür bietet sich laut Finkel beim Gemeinwesen-Stammtisch, den die Arbeiterwohlfahrt (Awo) dieses Jahr ins Leben gerufen hat und dessen nächstes Treffen am 4. Februar um 18 Uhr im Paulusstüble stattfindet.

Bücher und Plakate

Neben einem Blick auf die kreativ gestalteten Plakate lohnt es sich für Besucher der Ausstellung vor allem, in den Büchern zu schmökern, die die Studierenden zusammengestellt haben. Es gibt unter anderem einen Band zum Thema Heimat, eine Ausgabe mit historischen und aktuellen Fotos des Bezirks, ein Werk, in dem die Müllsituation beschrieben wird, ein Buch, in dem die Studierenden ihre Gespräche mit Menschen in Spielcasinos beschreiben oder einen „Stadtführer“, in dem die „verborgenen Schätze“ Zuffenhausens beschrieben werden. Darin ist unter anderem folgender Satz zu finden: „Die wahren Schätze findet man auf den Straßen und in den Läden Zuffenhausens – es sind die Menschen, die hier leben.“