Die Drachenversteigerung beim Auktionshaus Nagel wird zum Kunstkrimi. Der Erlös ist seit Langem der UN-Katastrophenhilfe versprochen. Doch die Erben des Initiators sagen, es sei kein Geld übrig. Nun prüft das zuständige Goethe-Institut rechtliche Schritte.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Das Versprechen ist inzwischen 35 Jahre alt, aber immer noch unerfüllt. Gegeben wurde es einst im japanischen Osaka, wo der damalige Leiter des Goethe-Instituts, Paul Eubel, Künstler aus aller Welt für ein einmaliges Projekt gewann: Unter dem Titel „Bilder für den Himmel“ sollte jeder ein Werk beisteuern, das dann auf einen Drachen aufgespannt würde. Die Idee zündete, etwa 150 Werke kamen zusammen, von vielen namhaften Schöpfern. Die so entstandene „Art Kite Collection“ sollte zunächst auf Welttournee gehen – und später zugunsten der Katastrophenhilfe der Vereinten Nationen versteigert werden. Genau diese Aussicht habe „viele Künstler von Weltrang zur Teilnahme veranlasst“, schrieb der damalige Präsident des Goethe-Instituts, Klaus von Bismarck.