Eher zähneknirschend haben die Stuttgarter Stadträte im Technikausschuss die Kosten für die Sanierung des defekten Glasoberlichtbandes am Kunstmuseum zur Kenntnis genommen. 1,85 Millionen Euro muss die Stadt für die Reparatur aufwenden.

Stuttgart - Eher zähneknirschend haben die Stadträte im Technikausschuss am Dienstag die Kosten für die Sanierung des defekten Glasoberlichtbandes am Kunstmuseum zur Kenntnis genommen. 1,85 Millionen Euro muss die Stadt nachinvestieren, weil seit der Eröffnung des Glaswürfels am Kleinen Schlossplatz im Frühjahr 2005 immer wieder einzelne Elemente des Oberlichtbandes zerstört worden sind. Daraufhin hatte die Stadtverwaltung beschlossen, das Oberlichtband zu schließen. Eine Reparatur der einzelnen Glasbausteine sei technisch nicht möglich – und außerdem zu teuer.

 

Die Berliner Architekten Hascher und Jehle hatten unter Hinweis auf ihr Urheberrecht an dem Gebäude ein komplettes Abdecken der Glasplatten, wie etwa vom Chef der CDU-Ratsfraktion Alexander Kotz gefordert, kategorisch abgelehnt. Stattdessen präsentierten sie der Verwaltung nun ihrerseits einen nicht ganz billigen Sanierungsvorschlag: Demnach werden die beschädigten Platten jetzt doch ausgetauscht. Die Ersatzbausteine werden zum Schutz gegen Vandalismus mit Edelstahlplatten abgedeckt. In diese wiederum werden Öffnungen eingebaut, die mit einer LED-Lichtinstallation unterlegt werden. Zur Investition kommen noch jährliche Folgekosten von 21 000 Euro.

Schelte und Gegenschelte

Schelte gab’s seitens des CDU-Fraktionschefs für das von Hascher und Jehle in Rechnung gestellte Honorar in Höhe von 180 000 Euro für den Umbau. Hochbauamtschef Ulrich Klenk verteidigte die Summe mit dem Hinweis, die Architekten hätten ursprünglich deutlich mehr verlangt. Und auch der Grünen-Fraktionssprecher Peter Pätzold, selbst Architekt, wollte die Schelte für die Konstrukteure nicht stehen lassen: Weil die Beschreibung für das Oberlichtband in der Ausschreibung nicht exakt formuliert worden sei, müsse sich die Stadt „an die eigene Nase fassen“.