Lange galt die konkrete Kunst als Männerdomäne. Das Kunstmuseum Stuttgart hat Künstlerinnen ausgegraben, die bestens mit Dreieck und Quadrat umgehen konnten – aber viel frischer ans Werk gingen.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Stuttgart - Womöglich stimmen die Vorurteile doch? Männer haben ein Faible für Zahlen. Zumindest galt bisher die landläufige Meinung, dass es Männersache sei, Leinwände zu vermessen und Kunst mit dem Rechenschieber zu konstruieren. Die konkreten Künstler wollten sich vom Ballast des Gegenstands befreien und entdeckten ihr Liebe zu Kreisen, Rechtecken und Quadraten. Sie ersannen logische Systeme, nach denen sie die geometrischen Formen auf der Fläche verteilten. Sie deklinierten in endlosen Reihen Versuchsanordnungen durch. Spannend waren die Ergebnisse nicht immer.