Kunstradsport Stuttgarter Silber im Weltbesten-Duell
Selina Marquardt und Helen Vordermeier müssen sich bei den deutschen Meisterschaften knapp geschlagen geben. Doch die große Revanche könnte schon bald kommen.
Selina Marquardt und Helen Vordermeier müssen sich bei den deutschen Meisterschaften knapp geschlagen geben. Doch die große Revanche könnte schon bald kommen.
Bei den deutschen Meisterschaften im Hallenradsport in Mainz ist an diesem Sonntag das Finale im Zweiter-Kunstradfahren der Frauen zum erwartet spannenden Zweikampf der haushohen Favoritinnen geworden. Am Ende setzten sich die amtierenden Vize-Weltmeisterinnen gegen die amtierenden Weltmeisterinnen durch: Caroline Wurth und Sophie-Marie Wöhrle vom Schwarzwald-Verein RSV Gutach siegten mit insgesamt 137,91 Punkten knapp vor Selina Marquardt (RV Oberjesingen) und Helen Vordermeier (SportKultur Stuttgart), die ihre Trainingsstätte in Stuttgart-Wangen haben.
Lediglich 3,66 Zähler lagen nach den jeweils fünfminütigen Kürvorstellungen zwischen den beiden Gespannen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in vier Wochen bei der Weltmeisterschaft im belgischen Gent (4. bis 6. November) den Titel unter sich ausmachen werden. Dass sie mittlerweile allein das Geschehen dominieren, liegt auch daran, dass die Bonnerinnen Antonia Bärk und Henny Kirst ihre Karriere nach dem Gewinn von EM-Silber mitten in der laufenden Saison beendet haben.
„Ich musste meine beiden direkt nach dem Finale etwas trösten, weil sie mit der Durchführung ihres Programms nicht zufrieden waren. Bei der Siegerehrung konnten sie sich dann aber schon über Silber freuen“, sagte Isabell Lorandt nach dem aktuellen Wettbewerb. Lorandt ist eine von zwei Heimtrainerinnen des Duos Marquardt/Vordermeier. Bei der abschließenden Kür leisteten sich beide Spitzenpaare kleinere Unsicherheiten mit einem Absteiger vom Rad. Den Ausschlag zwischen Gold und Silber gab schließlich die Tatsache, dass Wurth/Wöhrle, die bis vor einem Jahr noch in Stuttgart-Rohr gelebt haben, einen höheren Schwierigkeitsgrad eingereicht hatten und die Punktabzüge in ihrem Fall deshalb weniger schwer wogen.
„Es gibt für die Weltmeisterschaft trotzdem keine Favoritenrolle; da wird erneut die Tagesform entscheiden“, sagte Wurth, die sich nach drei Vize-Weltmeistertiteln und dem Gewinn der diesjährigen Europameisterschaft in Ungarn nun den insgesamt vierten nationalen Titel in der Eliteklasse der Frauen sicherte.
Die Konkurrentinnen Marquardt/Vordermeier müssen dagegen weiter auf ihre erste DM-Goldmedaille im Erwachsenenbereich warten, sind aber guten Mutes, im November ihren WM-Erfolg wiederholen zu können. „Wir werden am Programm nichts mehr ändern. Meine Mädels fahren die Übungen, die sie sicher und gut beherrschen. Und dann hoffen wir, dass wir den Wettkampf in Gent mit etwa 145 Punkten beenden. Das könnte zu Platz eins reichen“, sagt die Trainerin Isabell Lorandt. Die Generalprobe wird für beide Teams der Weltcup in Erlenbach bei Heilbronn sein. Jener findet eine Woche vor der Weltmeisterschaft statt.