Der rätselhafte Diebstahl einer Lichtinstallation im Herdweg bleibt ungeklärt. Nun wurde ein neues Kunstwerk eingeweiht.

Stuttgart - Die Diebe des blauen Lichts sind bis zum heutigen Tag nicht gefasst. In einem Kleinlaster waren sie im Januar im Herdweg vorgefahren und hatten die zehn sperrigen Leuchtboxen abmontiert und eingeladen. Einfach so.

Es muss mehrere Stunden gedauert haben, bis alle Tafeln auf dem Villengrundstück im Stuttgarter Norden abgeschraubt waren, aber niemand schöpfte Verdacht. Zu professionell gingen die Männer scheinbar vor. Von der Lichtinstallation "Aus gutem Grund", und auch den Gründen für den Kunstraub, fehlt seit Januar jede Spur.

Und so erlosch zunächst auch die Idee, das Kunstwerk von Nikolaus Koliusis nach dem Umbau des Herdweg-Palais zugunsten des Förderkreises krebskranker Kinder zu versteigern. Nun aber leuchtet es wieder am Herdweg. Und das auch wieder blau.

Das Kunstwerk war nicht versichert


Die Antwort auf den Kunstraub ist künstlerisch ausgefallen. "Dieses Mal haben wir die blauen Leuchtboxen nicht auf das Holzschild montiert, sondern dahinter", sagt Koliusis. Die Holzleisten des ehemaligen Bauschildes fassen die blauen Tafeln nun ein. Wie ein großes beleuchtetes Fenster mutet die neue Installation an. "So hat man fast das Gefühl als wäre schon Leben in der Bude", sagt Nikolaus Koliusis. Ein erleuchtetes Fenster halte Einbrecher für gewöhnlich ja auch von einem Diebstahl ab. In dem neuen Kunstwerk "Blaugrund" leuchten die Erlebnisse der vergangenen Monate nun sozusagen mit auf. Momentan ist das Herdweg-Palais tatsächlich unbewohnt.

Im Herbst kommenden Jahres sollen die Umbauarbeiten an dem alten Gemäuer dann beendet und das neue Familienhaus des Förderkreises fertig sein. In unmittelbarer Nähe zum Klinikum sollen Angehörige krebskranker Kinder hier kostenfrei übernachten können und Kraft tanken.