„Qongchu’, ngavyaw’ mach“ – Star-Trek-Fans mit kleinen Kindern können aufatmen: Nach „Der kleine Prinz“ ist nun mit „Schlaf gut, kleiner Wolf“ die erste Gute-Nacht-Geschichte auf Klingonisch erschienen.

Saarbrücken - Star-Trek-Sprachexperte Lieven L. Litaer hat sich bereits mit mehreren Projekten einen Namen in der Welt der Kunstsprache Klingonisch gemacht. So gründete er etwa 2014 mit dem „Klingonisch-Wiki“ das größte Nachschlagewerk zur Sprache und veranstaltet seit 2002 einen jährlichen Sprachkurs. 2018 übersetzte er bereits „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry ins Klingonische.

 

Nun hat er auch eine Gute-Nacht-Geschichte ins Klingonische übersetzt. Gerade sei das Buch „Schlaf gut, kleiner Wolf“ in der Sprache der Außerirdischen erschienen, sagte der Klingonisch-Lehrer der Deutschen Presse-Agentur. Das Buch erzählt von der nächtlichen Suche eines kleinen Jungen nach seinem Kuscheltier. Sprachexperte Litaer hat dazu auch ein Hörbuch produziert: „Damit erbringe ich den Beweis, dass Klingonisch auch angenehm klingen kann.“ Die Gute-Nacht-Geschichte von Ulrich Renz und Barbara Brinkmann sei bereits in mehr als 50 Sprachen erschienen. Auf Klingonisch heißt der Titel „Qongchu’, ngavyaw’ mach“.

Rund 4000 Wörter

Litaer sagte, er wolle „alle Aspekte der Sprache Klingonisch hervorheben“. Denn er wolle zeigen, „dass es eben nicht nur eine Sprache ist, die man für Star Trek verwenden kann, um irgendwelche kriegerischen Situationen zu erklären“. Sie funktioniere auch bei Literatur und sogar bei Einschlafgeschichten.

Vor kurzem wurde Litaer auf der Berliner Buchmesse „Buch Berlin“ für seine Übersetzung von „Der kleine Prinz“ mit dem Deutschen Phantastik-Preis 2019 (Kategorie: Beste deutschsprachige Übersetzung) ausgezeichnet. Dies sei eine große Ehre gewesen, sagte Litaer, der sich seit rund 20 Jahren für die Entwicklung der klingonischen Sprache engagiert.

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Erfinder der Kunstsprache ist der US-amerikanische Sprachwissenschaftler Marc Okrand. Das aus der Science-Fiction-Reihe bekannte Klingonische umfasst laut Litaer mittlerweile rund 4000 Wörter, jedes Jahr kommen neue dazu. Es wird vermutet, dass es etwa 20 bis 30 Menschen gibt, die fließend Klingonisch sprechen, sowie mehr als 2000, die zumindest Grundkenntnisse besitzen. Eine Besonderheit der Fantasiesprache ist die Festigung in verschiedenen internationalen Normen, wodurch sie zumindest bedingt einen offiziellen Status besitzt.