Plastikmüll an den Stränden und in den Mägen verendeter Wale: Die Meere gelten längst als riesige Müllkippen. Doch auch in Rhein, Donau, Neckar und sogar im Bodensee finden sich kleinste Plastikpartikel. Ist unser Trinkwasser bedroht?

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Langenargen - Nicht nur in den Ozeanen, auch in den Flüssen und Seen im Land schwimmt Plastikmüll. „Alles was produziert wird, findet man auch in den Gewässern“, sagt Samuel Roch. Seit viereinhalb Jahren ist der Biologe mit seinen Kollegen an der Fischereiforschungsstelle in Langenargen (Bodenseekreis) den Kunststoffpartikeln im Wasser auf der Spur. 22 Probestellen in elf Flüssen und sechs natürlichen Seen im Land hatten die Forscher dabei im Blick. Gegenwärtig werden die Zahlen analysiert, demnächst sollen die Ergebnisse publiziert werden. Eines kann Roch aber jetzt schon sagen: „Rund 20 Prozent der von uns untersuchten Fische hatten Mikroplastik im Magen-Darm-Trakt.“ Meist seien nur sehr wenige und sehr kleine Teilchen gefunden worden. Allerdings: ausgerechnet im Felchen, dem wichtigsten Speisefisch am Bodensee, war die Belastung besonders hoch.