Am Donnerstagabend war eine S 3 überpünktlich. Sie war eine laut der Echtzeitanzeige eine Stunde zu früh an der Haltestelle Stuttgart Stadtmitte. Zwei Leser haben diese Kuriosität fotografiert.

Stuttgart - „Lieber eine Stunde zu früh als eine Minute zu spät.“ Der Urheber dieses Spruchs, Christoph Lasay, wird wohl kaum an die S-Bahnen in der Region Stuttgart gedacht haben, als er sich diesen Sinnspruch ausdachte. Schließlich reißen die Klagen über die Verspätungen und Ausfälle nicht ab. Doch wer nur auf diese schaut, verkennt das manche einzelne S-Bahn alles tut, um den ramponierten Ruf aufzupolieren – allen voran die S 3 am Donnerstagabend. Die tapfere Bahn hat laut Echtzeitanzeige auf ihrem Weg nach Backnang eine Stunde Zeit gut gemacht. Sprich, sie hat auf der Wegstrecke zum Flughafen minus eine Minute gebraucht. Denn die Fahrzeit beträgt offiziell 59 Minuten. Die Leser Claudia Koch und Simon Stutz haben diese Kuriosität fotografiert und und noch eine andere Entdeckung gemacht, die wohl auch das Genie Albert Einstein elektrisiert hätte: „Die Bahn war sogar 6 Minuten vor der aktuellen Zeit. Da scheint ja die Zeitmaschine aktiv zu sein.“ Die Fahrgäste sind sich einig. dass die Turbo-S 3 damit wohl sämtliche Verspätungen der anderen Bahnen an diesem Tag aufgeholt hat. Doch des einen Freud, ist des anderen Leid. Auch wenn die tapfere S 3 noch so auf die Tube drückt und die Bahn sich freut, konterkarieren den Erfolg die zwei U-14-Bahnen der Stuttgarter Straßenbahnen: Diese haben jeweils deutlich mehr als fünf Stunden Verspätung. Vielleicht sind sie aber auch nur in einem schwarzen Loch verschwunden und tauchen in 100 Jahren in einem Paralleluniversum wieder auf. Da wartet dann schon die Super-S-3.