Ein Luxus-Wohnwagen, der sich innerhalb von zehn Minuten in ein Boot verwandelt – dieses kuriose Angebot gibt es jetzt bei Tchibo. Günstig ist das Ganze nicht – doch die Nachfrage ist offenbar groß.

Digital Desk: Jonas Schöll (jo)

Stuttgart - Die Corona-Krise hat so manche Urlaubspläne durcheinander gebracht. Statt Pauschalurlaub am Strand mieten viele Menschen in diesem Jahr ein Wohnmobil. Genau auf diesen Trend springt jetzt Tchibo mit einem kurios anmutenden Angebot auf: Seit Anfang der Woche hat der deutsche Kaffeeröster ein luxuriöses Wohnwagen-Boot im Verkauf. „Campen am See kann ja jeder. Jetzt kommt Campen im See“, so wirbt das Unternehmen für den schwimmenden Caravan, der sich bis 15 PS ohne Bootsführerschein fahren lässt. Wer einen Sportbootführerschein besitzt, kann das Luxus-Gefährt auf bis zu 50 PS aufrüsten.

 

Große Nachfrage trotz des Preises

Mit einem Preis von 100 000 Euro in der einfachsten Ausführung ist das Caravanboot nichts für den kleinen Geldbeutel. Die Nachfrage ist trotzdem groß, wie Tchibo-Sprecherin Helen Rad am Freitag berichtet. Der Kooperationspartner Deutsche Composite GmbH, der das acht Meter lange Caravanboot individuell für Kunden fertigt, sei vom großen Interesse überwältigt. „Die erste Bestellung ist schon eingegangen“, sagt die Unternehmenssprecherin weiter.

Doch wer leistet sich einen Wohnwagen für 100 000 Euro? „Uns ist klar, dass das nicht für jeden, erschwinglich ist“, sagt die Tchibo-Sprecherin. Zur Zielgruppe gehörten etwa Menschen über 40, Familien und ältere Paare, die Zeit haben und vielleicht die Enkelkinder einladen. Als besonders kurios soll das Angebot aber nicht angesehen werden: „Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, dass wir unsere Kunden immer wieder überraschen wollen“. So habe Tchibo auch schon Tiny Houses, Hausboote und sogar Inseln angeboten.

„Trailer ans Ufer fahren, Boot zu Wasser lassen“

Das Fahrzeug bietet neben einer Küche, einer Dusche und Schlafplätzen für vier Personen allerhand Luxus: Zum Beispiel einen Essbereich im Loft-Charakter, ein Panoramafenster, eine halb überdachte Terrasse am Heck, einen Außenbord-Grill und ein Sonnendeck auf dem Dach.

Das „Caravanboat“ wird auf einem Anhänger transportiert und kann dort ganz normal als Wohnwagen genutzt werden. An See oder Fluss soll sich der Wohnwagen dann aber unkompliziert innerhalb von zehn Minuten in ein Hausboot verwandeln. „Einfach den Trailer ans Ufer fahren, Boot zu Wasser lassen“, verspricht Tchibo. Das Gefährt ist laut Produktbeschreibung wegen eines Tiefgangs von nur 15 bis 20 Zentimetern auch für flache Binnengewässer geeignet.

Camping in Zeiten von Corona beliebt

Fahren, wohin man Lust hat. Und abreisen, sobald es öde wird. Das ist der Charme von Camping. Angesichts der Corona-Pandemie ist diese Art von Urlaub in diesem Sommer besonders beliebt. Die Vermieter von Wohnmobilen freuen sich über eine große Nachfrage. Unter den Kunden seien auch viele, die zum ersten Mal Camping ausprobieren wollten, sagt Thomas Kretschmer vom Verbund unabhängiger Wohnmobilvermieter im bayerischen Staffelbach. Auch bei der Vermittlungsplattform „PaulCamper“, die nach eigenen Angaben der größte Anbieter für private Vermietungen in Deutschland ist, haben die Buchungen deutlich angezogen.