Ein paar Dutzend  Menschen stürzen sich einen Hügel hinab, um einem Käselaib nachzujagen. Was man in England halt so macht an einem Feiertag. Ein Bayer gewinnt in diesem Jahr und erzählt voller Siegerstolz, wem er den Käse mitbringt.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Ein 22-jähriger Bayer ist unter den Siegern des diesjährigen Käserennens in der englischen Grafschaft Gloucestershire. Bei dem traditionellen „Cheese-Rolling-Race“ stürzen sich ein paar Dutzende Menschen einen steilen Grashügel hinunter, um einem rollenden Double-Gloucester-Käselaib hinterher zu jagen.

 

„Ich bin absolut begeistert“, sagte Tom Kopke aus München der britischen Nachrichtenagentur PA am Montag (27. Mai), nachdem er eines der Rennen gewonnen hatte.

Leider könne er sich nicht an viel erinnern, es sei einfach losgegangen. Ihm sei gesagt worden, die beste Strategie sei, sich den Berg runterzurollen, aber er sei einfach gerutscht, erklärte Kopke. Und dann müsse man schnell auf die Füße kommen, um zum Ende rennen zu können.

Skurriler Wettbewerb mit langer Tradition

Der Wettbewerb hat eine lange Tradition. Eine Annahme ist, dass das Rennen auf ein heidnisches Frühlingsfest zurückgehen könnte. Die offizielle Veranstaltung sei vor einigen Jahren eingestellt worden, nachdem mehr als 15 000 Besucher gekommen seien, meldete PA. Seitdem werde das Rennen inoffiziell veranstaltet. Der BBC zufolge haben sich Teilnehmer bei dem Wettbewerb immer wieder Verletzungen zugezogen.

Auf die Frage, warum man dafür aus Deutschland anreise, zeigte Kopke kurz auf die Menschen und den Hügel hinter sich. „Ich liebe diese Veranstaltung. Die ist einfach verrückt.“ Den Käse hat er seiner Großmutter versprochen.