Zivilpolizisten haben in Berlin einen Kollegen während dessen Dienstzeit auf frischer Tat bei einem Drogenkauf erwischt. Die Einzelheiten.

In Berlin haben Zivilpolizisten einen Kollegen während dessen Dienstzeit auf frischer Tat bei einem Drogenkauf erwischt. Polizeiangaben zufolge fiel der 47-jährige Beamte den Fahndern am Mittwochabend bei der Observation eines Autos auf, aus dem eine Frau in der Straße Unter den Linden in Berlin-Mitte Drogen verkaufte. Als sie den mutmaßlichen Käufer überprüften, stellten sie fest, dass es sich ebenfalls um einen Polizeibeamten handelte.

 

Der zivil eingesetzte Polizist des Berliner Landeskriminalamts (LKA) räumte den Drogenkauf ein und übergab seinen Kollegen ein Gefäß, das mutmaßlich Kokain enthielt. Unmittelbar im Anschluss wurden die von dem Verdächtigen genutzten Diensträume durchsucht, wobei allerdings nichts gefunden wurde.

„Man kann Drogenkonsument oder Polizist sein, beides zusammen funktioniert nicht“

Wie die Polizei mitteilte, ermittelt jetzt eine spezielle LKA-Abteilung für Amtsdelikte gegen den Beamten. Parallel wurden dienstrechtliche Maßnahmen eingeleitet. Den Mann erwarten nach einer strafrechtlichen Aufarbeitung zudem disziplinarrechtliche Konsequenzen. Auch die mutmaßliche Verkäuferin wurde später überprüft. Gegen sie wird nun wegen Rauschgifthandels ermittelt.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) rief bei der Beurteilung des Falls indes zu Zurückhaltung auf. „Die laufenden Ermittlungen werden zeigen, ob der Kollege eine Erklärung mit dienstlichem Bezug für den Kauf vorlegen kann oder er sich hier strafbar gemacht hat“, erklärte Sprecher Benjamin Jendro in einer Mitteilung. Jedem müsse klar sein: „Man kann Drogenkonsument oder Polizist sein, beides zusammen funktioniert nicht.“