Der Grünen-Bezirksbeirat Peter Mielert fordert mehr Kontrollen im Kurpark-Viertel und ein Parkraummanagement. Außerdem beklagt er, dass der Zebrastreifen vor dem Kursaal nicht kindersicher sei.

Bad Cannstatt - Für Peter Mielert, den Sprecher der Grünen-Bezirksbeiratsfraktion, gibt es rund um den Kursaal noch einige Baustellen. Bei Veranstaltungen oder schönem Wetter würden Kursaal-Gäste und Biergarten-Besucher die Gehwege zuparken, sodass Fußgänger auf die Fahrbahn ausweichen müssten. Die rund fünf Millionen Euro teure Tiefgarage stehe währendessen leer. „Die Stadt verschenkt Geld“, sagt Mielert. Er fordert, dass in diesem Bereich sofort ein Parkraummanagement eingeführt wird und nicht erst 2017.

 

„Wenn dort ein Auto steht, werden Kinder nicht gesehen“

Eine Entscheidung, die laut Stephan Oehler, dem zuständigen Mitarbeiter beim Stadtplanungsamt, der Gemeinderat treffen müsste. Die Verwaltung empfehle das jedoch nicht. Es sei sinnvoll, das Parkraummanagement zunächst in den Gebieten umzusetzen, die an den Stuttgarter Westen grenzen, wo die Regelung bereits gelte. Denn dort gebe es Verdrängungseffekte. Wenn man das Kurpark-Viertel in Bad Cannstatt vorziehe, müssten andere Gebiete zurückgestellt werden.

Doch die zugeparkten Gehwege sind für den Grünen-Bezirksbeirat nicht das einzige Problem. Er bemängelt auch, dass der wiedereingerichtete Zebrastreifen im Bereich Taubenheim-/Martin-Luther-Straße nicht kindersicher sei. Laut ADAC erfülle ein Fußgängerüberweg dieses Kriterium nur, wenn Kinder von den Autofahrern bereits aus einiger Entfernung gesehen würden und „man in dem Bereich nicht überholen kann“, sagt Mielert. Beides treffe auf den Zebrastreifen an der Taubenheimstraße nicht zu. Auch hier treffe die Falschparker eine Mitschuld. Regelmäßig werde die Sperrfläche neben dem Fußgängerüberweg zugeparkt. „Wenn dort ein Auto steht, werden Kinder nicht gesehen“, sagt der Lokalpolitiker. Mielert weist daraufhin, dass sowohl die Schüler der Schillerschule als auch die Kinder der Olgakrippe diesen Zebrastreifen nutzen.

Kontrollen führen in diesem Gebiet nicht zu einem Lerneffekt

Gehwegnasen, also eine Verbreiterung des Gehwegs in Richtung Fahrbahn, würden seiner Ansicht nach helfen. Außerdem findet er, dass die Gegend rund um den Kursaal gerade jetzt in der Anfangszeit stärker kontrolliert werden müsste. Joachim Elser, der Leiter der Verkehrsüberwachung meint hierzu allerdings: „Wir sind regelmäßig in Bad Cannstatt unterwegs.“ Der Bereich vor dem Kursaal sei aber „kein Schwerpunkt“. Stuttgart sei einfach zu groß und eine vollständige Überwachung kapazitätsmäßig nicht leistbar. Hinzu komme, dass regelmäßige Kontrollen gerade in diesem Gebiet nicht zu einem Lerneffekt führen würden. Denn genau wie an anderen Veranstaltungsorten, etwa vor Schwimmbädern oder Biergärten würde das Publikum täglich wechseln.

Schließlich sieht Mielert auch bei der Radwegeführung vor dem Kursaal noch Verbesserungsbedarf. Er schlägt vor, dass die Radfahrer, die auf dem Radstreifen an der Martin-Luther-Straße unterwegs sind, genau wie die Fußgänger über den Zebrastreifen geleitet werden und nicht wie bislang ein Stück weiter unten in Richtung König-Karl-Straße die Fahrbahn überqueren müssen, um in den Kurpark zu gelangen. Das sei insbesondere für Schüler oder Familien die deutlich sicherere Variante. Die Stadtverwaltung habe ihm auf diesen Vorschlag hin allerdings mitgeteilt, dass es sich bei der Taubenheimstraße um eine Tempo-30-Zone handele und somit keine weiteren Regelungen notwendig seien. Der Grünen-Politiker kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen. Schließlich würden sich viele Autofahrer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten.