Die Verbandsliga-Fußballer des SV Fellbach kommen zusammen – für kurze Zeit. Die nächsten Treffen sind wegen der Infektionslage schon wieder auf unbestimmte Zeit verschoben.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Fellbach - Leon Braun hat tatsächlich wieder die Haustür in Waiblingen hinter sich geschlossen, um sich zum Sport in der vertrauten und lange vermissten Gemeinschaft zu treffen. „Fünf Monate ohne Training, das hat noch keiner von uns erlebt“, sagt der 23-Jährige. Umso erfreulicher war es diese Woche, „die Kumpels wiederzusehen“. Auch die Verbandsliga-Fußballer des SV Fellbach durften nach den Vorgaben von Politik und Stadt zusammenkommen. Mit Einschränkungen natürlich unter dem Diktat der Coronaseuche. So musste sich die Mannschaft in Gruppen mit maximal zehn Akteuren aufteilen, Körperkontakt war nicht vorgesehen – und geduscht wurde zu Hause. „Aber das war absolut eine schöne Abwechslung“, sagt Leon Braun. Am Montag trat das Team zu einer Laufrunde an, am Donnerstag folgte eine Trainingseinheit auf dem Platz. Wann das Wiedersehen in den nächsten Wochen fortgesetzt werden kann, ist von den Inzidenzwerten abhängig, die seit Dienstag auch im Rems-Murr-Kreis wieder die Zahl 50 erreicht beziehungsweise überschritten haben.

 

Eine schöne Abwechslung – vor der nächsten Pause

Leon Braun traf im Sommer 2020 vom Oberliga-Verbund der Stuttgarter Kickers beim SV Fellbach ein, für den er bereits in sechs Jugendjahren gewirbelt hatte. Der Offensivspieler, davor auch schon für den SGV Freiberg und den FC Nöttingen in der Oberliga am Start, musste sich nach der Rückkehr an die gut bekannte Wirkungsstätte allerdings gedulden. Erst stoppte ihn ein Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel und dann – nach dem Wiederbeginn – ein Muskelbündelriss. So kam Leon Braun vor dem Corona-Lockdown über 51 Verbandsliga-Minuten nicht mehr hinaus. Er ließ seine Qualitäten in der Kürze der Zeit allerdings direkt aufblitzen nach der Einwechslung gegen den VfB Friedrichshafen (3:0) und beim FC Wangen (3:2) – auch mit einem ersten Treffer in dieser Saison.

Langeweile musste Leon Braun in all den Monaten ohne Fußball nicht fürchten. Nach der Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann studiert er im vierten Semester Wirtschaftspsychologie, ist obendrein als Werkstudent tätig. „Solange man nicht die Aussicht hat, in der Champions League zu spielen, muss man neben dem Fußball vorankommen“, sagt Leon Braun und lacht. Zu gern würde er auch auf den Fußballplätzen weiter vorankommen mit den Fellbacher Teamgefährten. Es ist jedoch arg fraglich, ob der Spielbetrieb in dieser Saison noch einmal aufgenommen werden kann. „Ich hätte Bock, noch einmal zu kicken. Aber das liegt leider nicht in unseren Händen. Andere Dinge sind gerade wichtiger, da müssen wir uns hinten anstellen“, sagt Leon Braun.