Countdown beim geplanten zweiten Ludwigsburger Frauenhaus: Das Bundesfamilienministerium ist jetzt doch auf den Verein Frauen für Frauen zugekommen. Es gibt ein Gespräch – zu einem bemerkenswerten Zeitpunkt.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Dieser Freitag ist der letzte Tag im März – also auch der letzte Tag der Frist, innerhalb derer dem Verein Frauen für Frauen eine Immobilie reserviert wird, die zu einem zweiten Frauenhaus umgebaut werden könnte. Vor einem Jahr beantragte der Verein dafür Fördergeld aus dem Bundesprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“. Rund drei Millionen Euro würde der Umbau kosten. Seitdem hatte der Verein nichts mehr dazu gehört – obwohl die Zeit, in der das Gebäude frei gehalten wird, immer knapper wurde. Mehrere Ludwigsburger Bundestagsabgeordnete hatten sich mittlerweile eingeschaltet, der Verein selbst hatte Anfang dieser Woche nochmals einen dringlichen Bittbrief nach Berlin geschrieben.

 

Am Mittwoch hat Frauen für Frauen nun kurzfristig doch noch einen Gesprächstermin zu dem Förderantrag angeboten bekommen – er soll am Freitag stattfinden, dem Tag, an dem die Haus-Reservierung ausläuft. Man sei bemüht, schnellstmöglich Lösungen für die noch nicht bewilligten Projekte im Rahmen des Bundesinvestitionsprogramms „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ zu finden, so die Info an den Ludwigsburger Verein. Familienministerin Lisa Paus (Grüne) habe erreicht, dass 2023 weitere Fördermittel bereitgestellt werden könnten. Diese gelte es nun bestmöglich zu verteilen. Deshalb habe es auch Terminverzögerungen gegeben. „Wir machen uns natürlich Hoffnung, dass wir das Geld für unser Frauenhaus doch noch bekommen“, sagt Arezoo Shoaleh von Frauen für Frauen. Als Signal für eine Zusage wolle man den Termin aber noch nicht werten. „Wir warten das Gespräch erst mal ab.“ Auch ob das Haus noch etwas länger freigehalten werden könne, sei noch nicht klar.