Bis 1945 bestand bei Gäufelden-Tailfingen ein KZ. 600 Männer mussten dort Zwangsarbeit leisten, 189 kamen zu Tode. Jugendguide Benjamin Merkt hat einen der Überlebenden, Mordechai Ciechanower, nun kurz vor seinem 99. Geburtstag besucht.

Die Szene geht tief unter die Haut, auch nach fast 82 Jahren: Als die Familie Ciechanower im Dezember 1941 vor den Toren des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau steht, werden Mutter und die beiden Schwestern vom Vater und dem 17-Jährigen Mordechai getrennt. Dann kommt es zu dem herzzerreißenden Moment: „Das war der Augenblick, in dem wir für immer getrennt wurden. Ich schaute meiner Mutter ins Gesicht. Es war, als flehten ihre Augen: ‚Lasst ihr mich allein?‘“ Es soll das letzte Mal gewesen sein, dass der damals 17-Jährige seine Mutter und Schwestern sieht.