Drei Jahre hat es gedauert aber jetzt ist die L’Osteria in der Kronprinzstraße offiziell gestartet. Der Gründer der Lokalkette ist glücklich. Nicht nur weil die Zahlen stimmen.

Stuttgart - Ein volles Haus, jede Menge junger Menschen und ein frenetisch beklatschter Restaurantchef: So geht Party. Dass sie feiern können, haben die Macher der 1999 gegründeten Nürnberger Restaurantkette L’Osteria am Donnerstagabend bewiesen. Sie hatten schließlich auch doppelten Grund dazu: Die zweite Stuttgarter Filiale ist gleichzeitig die 100. in Deutschland.

 

Diese Nachricht hatte im Vorfeld Verwirrung erzeugt: Wurde nicht vor ziemlich genau einem Jahr in Berlin die Hundert gefeiert? Ja und nein: „Das war das 100. Lokal weltweit“, sagt die Marketingchefin und rechnet vor: 14 in Österreich, je eins in Luxemburg, der Schweiz, den Niederlanden, Frankreich und Tschechien, zwei in Großbritannien – macht mittlerweile 121. Da weiß man nicht, ob man von den Zahlen schwindlig ist oder ob’s am Gin Tonic liegt, der in großen Gläsern serviert wird.

Dass die Jubiläumsfete nun in der Stuttgarter Kronprinzstraße gefeiert wird, ist Zufall, sagt der Geschäftsführer Mirko Silz. Oder auch nicht. Vor fünf Jahren habe er mit der Suche nach einem geeigneten Objekt in der Stadt angefangen und bereits vor drei Jahren den jetzigen Standort besichtigt, ergänzt Klaus Rader, einer der L’Osteria-Gründer. Im Prinzip sei man sich rasch einig gewesen, allein mit der Genehmigung habe es „extrem“ lang gedauert. „Wir zahlen seit Monaten Miete und die Mitarbeiter. Ein kleiner Gastronom wäre längst pleite.“

Weder Fisch noch Fleisch

Nun aber ist sie offiziell eröffnet, die zweite Osteria nach der im Milaneo, die es seit gut einem Jahr gibt. Das Konzept ist in allen Läden das gleiche, es gibt Pizza und Pasta, basta. Die Geschichte, die dahintersteckt: Die beiden Gründer, Rader und Friedemann Findeis, saßen in Nürnberg oft bei einem kleinen Italiener. Als der Wirt der „Osteria“ der Liebe wegen nach Südamerika auswanderte, verkaufte er den beiden sein Lokal. Weil sie am ersten Tag überrannt wurden und die Hälfte des Küchenpersonals fehlte, wurden Fisch und Fleisch gestrichen. So blieb es bis heute. Mitbewerber meinen, dass in der Beschränkung Franchisekonzepte wie dieses nur möglich wären.

Die Stuttgarter haben die L’Osteria, die Mitte des Monats ganz leise aufgemacht hat, offenbar bereits für sich entdeckt. Im Schnitt habe man jeden Tag rund 550 Gäste gehabt, sagt Silz, das liege über dem Mittel der deutschen Lokale. Am Samstag seien es sogar mehr als 1000 gewesen, und das bei 180 Sitzplätzen. Doch für Klaus Rader ist Stuttgart auch eine Herzensangelegenheit. Der Wahlmünchener hat seine Kindheit auf dem Killesberg verbracht. Und auch Restaurantleiter Jeffrin Pelkmann ist in Stuttgart aufgewachsen. „Ich bin in Heslach groß geworden, der Bihlplatz war meine Heimat.“