Der Name ist Programm: In ihrem The Pink Studio stellt Franziska Wiedemann auffälligen, bunten Schmuck in außergewöhnlichen Formen her – jedes Teil ist ein von Hand gefertigtes Unikat.

Stadtkind: Laura Müller-Sixer (six)

Stuttgart – Ja, ihre Lieblingsfarbe ist Pink. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum ihr Label so heißt, wie es eben heißt. „The Pink Studio ist benannt nach dem Gemälde von Henri Matisse aus dem Jahre 1911“, so Franziska. Die 31-jährige studierte Textildesignerin hatte nie einen konkreten Plan, vor allem rechnete sie nicht damit, mittlerweile seit zehn Jahren in Stuttgart zu leben. Feststand aber schon immer: Es muss etwas Kreatives sein, mit den Händen und bitte keinen Bürojob!

 

Schmuck aus dem Minibackofen

Als Mode-Fan arbeitet sie (aktuell nicht) im Einzelhandel und nebenbei backt sie zuhause ihren Schmuck. Ja, richtig gehört – backen! „Ich habe dafür sogar einen extra Minibackofen“, lacht Franziska. Der Kunststoff, beziehungsweise die Knete, wird anschließend mit verschiedenen Formen ausgestochen. Wichtig ist es der Designerin, dass sie dabei keinen Abfall produziert. „Wenn ich aussteche und Reste übrig habe, lagere ich die und mach daraus immer neue Teile. Weggeworfen wird bei mir nie etwas!“

Auffälig und bunt

Für Franziska war es nicht leicht, ihren eigenen Stil für The Pink Studio zu finden. „Ich habe ja ursprünglich mit Perlenschmuck begonnen, weil meine Mutter Glasperlenschmuck macht und ich da auch sehr viele Materialien von ihr beziehen konnte. Das waren damals zum Beispiel Broschen und Ohrringe. Ich habe aber schnell gemerkt, dass dieser Style neu gedacht werden muss. Jetzt habe ich mit der Mischung aus Perlen und Kunststoff irgendwie meine Richtung gefunden.“

Ihre aktuellste Kollektion ist sozusagen dem Namensgeber ihres Labels gewidmet: Henri Matisse. Entstanden sind vor allem große, bunte und auffällige Ohrringe. Die Liebe für diese Schmuckstücke hat Franziska erst spät entdeckt. „Ich habe mir mit 28 Jahren meine ersten Ohrlöcher stechen lassen. Leider habe ich damals keine Modelle gefunden, die mir zusagen. Also dachte ich: Hey, mach’s doch einfach selbst!“


Ihre Inspiration findet die Designerin über Themenwelten. „Erst steht das Thema, dann bastel ich Moodboards, wähle Formen und Farben aus. So läuft am Ende alles zusammen.“

Ihre Kreationen finden sich auf Instagram und in ihrem Online-Shop. Gerade in der Pandemie lief natürlich die Hauptkommunikation mit den KundInnen über Social Media. „Ich tue mir echt immer schwer mit dem Posten und am Ende ja auch dem Darstellen auf Instagram. Aber ich merke auch, dass der Austausch wichtig ist.“ Eigentlich hätte Franziska im vergangenen Jahr auf einigen Messen hier in Stuttgart ausgestellt – guess what: Und dann kam Corona. Doch der Minibackofen im Arbeitszimmer steht nicht still, denn Ideen hat sie einige – zum Beispiel eine Kooperation mit einem Keramik-Kunst-Label aus Berlin.
 


Und weil man ja auch trotz Pandemie noch träumen darf, erzählt Franziska, dass sie sich einen eigenen Store in Stuttgart natürlich auch vorstellen könnte. Aber first things first: „Es wäre einfach schön, vom Schmuck allein leben zu können.“

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