In Zürich macht Christian Spuck aus Helmut Lachenmanns „Mädchen mit den Schwefelhölzern“ ein packendes Ballett, das die Fragmente zu einer Geschichte verbindet. Der Komponist der „Musik mit Bildern“ ist selbst auch live dabei.

Zürich - Nach gut einer Stunde wird das erste Schwefelhölzchen gezündet, und auf einmal ist alles anders. Warmes Licht fällt auf die Szene, die sonst wirkt wie vor Kälte erstarrt, und auf der Bühne des Zürcher Opernhauses wird es lebendig. Wie eine Lichtgestalt flammt das „kleine, arme Mädchen mit bloßem Kopfe und nackten Füßen“ einen „Ritsch“ lang auf. Kaum ist das Streichholz am Erlöschen, geistert das Ballett über die Bühne, dichte Rauchschwaden hinter sich herziehend: ein bewegtes Bild, das einem schier den Atem verschlägt. Nicht das einzige an diesem Abend, an dem „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“, 1997 an der Hamburgischen Staatsoper uraufgeführt, zum ersten Mal in der Schweiz zu erleben ist.