Der Energiekonzern erhält vom Land ohne Ausschreibung drei Millionen Euro für E-Lade-Stationen. Doch für den Zuschuss gab es weder ein Förderprogramm noch eine Ausschreibung. Nun setzt es Kritik von den Stadtwerken und der FDP.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Das enge Zusammenspiel zwischen der Landesregierung und dem landeseigenen Energiekonzern EnBW beim Ausbau der Elektromobilität stößt zunehmend auf Kritik. Mit Unverständnis reagieren der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) und die Landtags-FDP auf einen Millionenzuschuss des Verkehrsministeriums für den Bau von Schnellladeparks in Städten, der der EnBW ohne Förderprogramm oder Ausschreibung bewilligt worden war. Der VKU-Landesvorsitzende Klaus Eder sprach gegenüber unserer Zeitung von einer „sehr fragwürdigen freihändigen Förderung eines einzelnen Unternehmens“, die zu einer Verzerrung des Wettbewerbs führe. Auch der FDP-Abgeordnete Jochen Haußmann wirft dem Land vor, die EnBW gegenüber den Stadtwerken ungerechtfertigt zu bevorzugen.