Der Kleinheppacher Christian Köhler ist extrem verärgert, weil die einzige Ladesäule in dem Korber Teilort monatelang immer wieder ausfällt. Woran liegt das? Und was sagt der Anbieter Süwag dazu?

In Korb-Kleinheppach fällt die einzige Ladesäule über Monate hinweg immer wieder aus. Der Anwohner Christian Köhler ist extrem verärgert, weil er auf die Station zum Stromzapfen angewiesen ist. Er wendet sich an den Betreiber Süwag, der ihn immer wieder vertröstet. Der Schriftwechsel mit dem Anwohner und dem Betreiber liegt unserer Zeitung vor.

 

Der erste Ausfall der Station ereignete sich nach Angaben des Kleinheppachers bereits Ende Juni des vergangenen Jahres. Am 29. Juni will er sein Auto an der Station laden, statt des Stroms bekommt er aber nur eine Störungsmeldung. Er ruft die Störungshotline an der Ladesäule an, landet aber nur im Callcenter. Die Mitarbeiterin nimmt die Meldung zwar entgegen, Angaben über das weitere Vorgehen kann sie aber nicht machen. Auch von einem Zeitrahmen zur Reparatur hat sie keine Ahnung. So beschreibt es zumindest Christian Köhler.

Vier Meldungen, vier Wochen Betriebsstörung

Weil auch eine Woche später nichts passiert, meldet sich der inzwischen verärgerte E-Autofahrer beim Kundenservice des Betreibers Süwag. Dieser verspricht eine Entstörung, sobald der technische Dienstleister sich gemeldet habe. Wegen der Urlaubszeit komme es bei diesem jedoch zu Engpässen, so ein Mitarbeiter. Danach hört der Kleinheppacher wieder tagelang nichts mehr. Zu diesem Zeitpunkt muss die Ladesäule bereits drei Wochen außer Betrieb gewesen sein, wie der Schriftverkehr mit Süwag nahelegt. Erst nach einer weiteren Anfrage, insgesamt vier Meldungen und vier Wochen Wartezeit ist die Säule demnach wieder betriebsbereit.

Auch danach bereitet die Säule immer wieder Probleme – etwa im September für mehr als eine Woche. Die aktuellste Störung beginnt Anfang des vergangenen Novembers und zieht sich über rund zwei Monate hin. Auf Anfrage räumt die Süwag ein, dass bei der Ladesäule in Korb-Kleinheppach vermehrt Störungen auftreten. „Wir sind aktuell im intensiven Austausch mit dem Hersteller, um eine Lösung zu finden und die Probleme dauerhaft zu beheben“, gibt der Pressesprecher im Dezember an. Die gehäuften Ausfälle beschränkten sich jedoch nur auf diese Ladesäule in der Region.

Unzuverlässigkeit ist ein großes Ärgernis

Für den Kleinheppacher Bewohner ist die Unzuverlässigkeit der Säule nicht nur ein großes Ärgernis, sondern auch eine Einschränkung. Er sei auf die Säule angewiesen und sicher nicht der Einzige, der dieses Problem habe. „Ich sehne mich sehr zurück zu meinem Diesel-Pkw“, sagt er. „Wenn die Infrastruktur für die Elektromobilität solche Probleme aufweist, wird die Masse der Bevölkerung davon niemals überzeugt werden können.“ Schließlich machten die Tankstellen nicht mal eben für sechs Wochen zu.

Inzwischen ist die Ladesäule in Kleinheppach wieder in Betrieb, wie eine weitere Presseanfrage ergab. Die Säule sei auch schon benutzt worden. Die Säule stehe wegen der vermehrten Störungen unter Beobachtung, zusammen mit dem Hersteller solle eine umfangreichere Fehleranalyse durchgeführt werden. Die Süwag bedauert die Störungen und entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten. Für den Kleinheppacher Bewohner dürften dies gute Nachrichten sein – vorausgesetzt, dass es dabei bleibt.