Von A wie Allgöwer bis W wie Waldner – der VfB Stuttgart hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit vielen Spielern bereichert. Am Freitag dürfte der Torhüter Alexander Nübel zum nächsten Profi der Cannstatter in der DFB-Elf werden.
Die Zeiten sind noch nicht allzu lange her, da waren die inländischen Profis des VfB Stuttgart von einem Einsatz in der deutschen Fußball-Nationalelf so weit entfernt wie der Mond von Wanne-Eickel. Die beiden Abstiege von 2016 und 2019 drückten den Fans aufs Gemüt – und so blieb ihnen zu jener Zeit nur die Erinnerung an die jüngere Vergangenheit, als der VfB etwa mit Cacau, Mario Gomez, Timo Hildebrand, Christian Gentner oder Thomas Hitzlsperger noch eine ganze Reihe an Nationalspieler ins Trikot mit dem Adler entsendete.
Nun ist die Dürreperiode überstanden. Mit dem Sextett bestehend aus Alexander Nübel, Angelo Stiller, Maximilian Mittelstädt, Chris Führich, Deniz Undav sowie dem nachnominierten Jamie Leweling stellen die Stuttgarter die größte Gruppe im DFB-Kader, der an diesem Freitag (20.45 Uhr/RTL) in der Nations League in Zenica gegen das Team von Bosnien-Herzegowina mit Teamkollege Ermedin Demirovic antritt.
Was die Fülle an Stuttgartern angeht, so datiert der Rekord vom 22. Mai 1979. Im Länderspiel gegen Irland stand damals ein VfB-Quintett auf dem Feld, bestehend aus Dieter Hoeneß, Walter Kelsch, Karlheinz und Bernd Förster sowie Hansi Müller. Nun hält der Bundestrainer Julian Nagelsmann sogar sechs Stuttgarter in der Hinterhand.
Mit Josha Vagnoman gibt es beim VfB zudem noch einen Akteur, der bereits ein Länderspiel für die DFB-Elf absoviert hat – und der diesmal nicht nominiert ist. Klar ist derweil, dass Alexander Nübel für Deutschland im 13 600 Fans fassenden Stadion Bilino Polje gegen Bosnien-Herzegowina im Tor stehen wird. Damit wird der 28-Jährigen zum 51. Spieler des VfB, der mindestens ein Länderspiel für die deutsche A-Nationalelf bestritten hat.
Bleibt Nübel bis Freitagabend gesund, betritt er einen elitären Zirkel. Die Bestmarke hält dabei Karlheinz Förster, der 81 Länderspiele während seiner VfB-Zeit absolvierte, so viele wie niemand sonst. Sein letztes: das WM-Finale im Juni 1986 gegen Argentinien (2:3), nach dem er sowohl seine Karriere im DFB-Trikot beendete als auch den VfB in Richtung Olympique Marseille verließ. Zwei andere ehemalige VfB-Profis haben in Summe zwar mehr Länderspiele auf dem Konto – Philipp Lahm (113) und Jürgen Klinsmann (108) – absolvierten die Mehrzahl davon aber erst, nachdem sie den VfB im Alter von 21 respektive 24 Jahren verlassen hatten.
Die 50 Nationalspieler des VfB
Namen
Karl Allgöwer (10 Einsätze), Waldemar Anton (5), Karl Barufka (3), Thomas Berthold (62), Ernst Blum (1), Fredi Bobic (37), Karl Bögelein (1), Otto Bökle (1), Guido Buchwald (76), Cacau (23), Bernd Förster (33), Karlheinz Förster (81), Michael Frontzeck (19), Chris Führich (6), Rolf Geiger (9), Christian Gentner (5), Heiko Gerber (2), Mario Gomez (78), Marco Haber (2), Roberto Hilbert (8), Timo Hildebrand (7), Andreas Hinkel (21), Thomas Hitzlsperger (52), Dieter Hoeneß (6), Eike Immel (19), Walter Kelsch (4), Sami Khedira (77), Jürgen Klinsmann (108), Horst Köppel (11), Kevin Kuranyi (52), Philipp Lahm (113), Bernd Martin (1), Maximilian Mittelstädt (8), Paul Mauch (1), Hansi Müller (42), Erich Retter (14), Helmut Roleder (1), Antonio Rüdiger (62), Willi Rutz (1), Matthias Sammer (51), Günter Sawitzki (10), Robert Schlienz (3), Klaus-Dieter Sieloff (14), Angelo Stiller (1), Thomas Strunz (41), Serdar Tasci (14), Christian Träsch (10), Deniz Undav (4), Josha Vagnoman (1), Erwin Waldner (13).
Kriterien
Aufgeführt sind nur Länderspiele für die deutsche A-Nationalmannschaft. Die Zahl der Einsätze bezieht sich auf die gesamte Karriere, nicht nur die VfB-Zeit.