Um den Verkehr auf der Ortsdurchfahrt zu beruhigen, hat Wäschenbeuren viel getan. Trotzdem ist es noch zu laut. Jetzt soll es weitere Maßnahmen geben.

Region: Corinna Meinke (com)

Wäschenbeuren - Auf der Ortsdurchfahrt in Wäschenbeuren soll es endlich leiser werden. Die Schurwaldkommune leidet seit der Einführung des Schwerverkehrslenkungskonzepts vor drei Jahren und der Eröffnung des Schwäbisch Gmünder Einhorntunnels vor zwei Jahren unter einer Zunahme des Transitverkehrs auf der B 297. Die Kommune habe ihre Hausaufgaben mit dem Rückbau der Straße innerorts erledigt, behauptet der Bürgermeister Karl Vesenmaier. Jetzt kämpft er für mehr Geschwindigkeitskontrollen und eine Ausweitung der innerörtlichen Tempo-30-Zone. Als Argumentationshilfe dient ihm der Lärmaktionsplan, den die Kommune vorgelegt hat.

 

„Wir wollen Maßnahmen, die für uns griffig sind und den Transitverkehr stoppen“, fordert der Bürgermeister und verweist auf die neuesten Verkehrszählungen, die auch in der Studie zum Lärm genannt werden. Demnach hat der Schwerverkehr über 3,5 Tonnen für den westlich von Wäschenbeuren gelegenen Abschnitt der B 297 bei Birenbach seit dem Jahr 2011 um 13 Prozent zugenommen. Ein Vergleichszeitraum, in den auch die Eröffnung des Einhorntunnels in Schwäbisch Gmünd fällt, der den Verkehr über Lorch auf der B 29 in Richtung Schurwaldquerung lenkt.

Tempo-30-Zone soll verlängert werden

Geht es nach Karl Vesenmaier, sollte in Wäschenbeuren künftig die Zahl 30 auf noch mehr innerörtlichen Verkehrsschildern prangen. Denn eine Geschwindigkeitsreduzierung von 50 auf 30 Stundenkilometer wird vom menschlichen Ohr als eine Halbierung der lärmverursachenden Verkehrsmenge wahrgenommen. Bisher gilt die Begrenzung nur für den unmittelbaren Ortskern. Zur Debatte steht außerdem ein Tempolimit auf 30 Stundenkilometer in der Nacht.

Breitere Gehwege, Radfahrstreifen, Parkbuchten, eine schmalere Fahrbahn und Schallschutzfenster an den Wohnhäusern: die Gemeinde hat in den vergangenen Jahren viel getan, um den Lärm zu mindern. Dennoch stellt der Lärmaktionsplan eines Ludwigsburger Ingenieurbüros hohe und sehr hohe Lärmpegel in der Wäschenbeurener Ortsmitte fest. So würden an einem Großteil der Wohngebäude entlang der lärmkartierten Straßen, eben der Bundesstraße 297 und der Kreisstraße 1405, Werte erreicht, die man eigentlich unterschreiten sollte, um Gesundheitsgefährdungen durch Lärm zu vermeiden.

Kritik am Konzept der Schurwaldquerung

Die Rede ist dabei von 65 Dezibel Lärm am Tag und 55 Dezibel in der Nacht. Als Konsequenz empfiehlt die Studie, die sich auf Berechnungen stützt, mehr Verkehrsüberwachung sowie eine fortlaufende Evaluation und Nachjustierung des Schwerverkehr-Lenkungskonzepts Schurwald.

Entsprechend verlangt Vesenmaier, der die große Zahl an Ausnahmegenehmigungen beim nächtlichen Durchfahrverbot für den Schwerlastverkehr beklagt, ergänzend zum bestehenden Radargerät zwei Messstellen der modernsten Generation, die unterschiedliche Tempolimits erfassen können. Auch ein gestaffelter Anstieg der Höchstgeschwindigkeit außerorts von 70 auf 100 Stundenkilometern erst nach einigen Hundert Metern sei sinnvoll, weil sonst zu früh wieder Gas gegeben würde.