Sobald die Seitenstreifen der A81 für den Verkehr frei gegeben werden, bekommen die Anwohner einen Lärmschutz. Aber nicht überall.

Ludwigsburg - Sobald die Seitenstreifen auf der A81 zwischen Zuffenhausen und Ludwigsburg-Süd für den Verkehr frei gegeben werden, bekommen die Anwohner einen Lärmschutz. Das teilte das Regierungspräsidium (RP) nun dem Ludwigsburger Bauausschuss mit-und beendete damit eine jahrelange Debatte. Die Anwohner der Autobahn hatten auf einen Lärmschutz gedrungen, seit das RP angekündigt hatte, den Standstreifen künftig zeitweise für den Verkehr frei zu geben. Der Bund, und mit ihm das RP, vertrat lange die Auffassung, dass die Autobahn auch künftig lediglich wie eine dreispurige Straße zu behandeln sei. Nun aber haben die Behörden einen Sinneswechsel vollzogen. Zufrieden sind aber dennoch nicht alle.

 

Während sich die Bewohner von Asperg und dem Ludwigsburger Stadtteil Eglosheim über sechs bis acht Meter hohe Geräuschbarrieren, Flüsterasphalt und Schallschutzfenster freuen dürfen, gehen die Bewohner des Stadtteils Pflugfelden sowie Möglingens leer aus. So pochten die Pflugfeldener auf einen Rechtsanspruch für alle Anliegergemeinden. "Pflugfelden war schon vor der Straße da", sagte der CDU-Stadtrat Reinhold Noz. Für alle gelte gleichermaßen: "Lärm macht krank."

"Nur eine geringe Zunahme"

An einem normalen Werktag werden im fraglichen Autobahnabschnitt 126.000 Fahrzeuge gezählt, darunter sind 16.000 Lastwagen. Aktuellen Berechnungen zufolge wird die Zahl der Fahrzeuge in den nächsten 15 Jahren auf 143.000 ansteigen. Was sich für die Anrainer erschreckend anhört, ist für den Bund "nur eine geringe Zunahme". Darum werde die Straße auch nicht dauerhaft auf acht Spuren ausgebaut, sondern nur so verändert, dass die Standstreifen bei Bedarf geöffnet werden. Geregelt wird das über eine Telematikanzeige.

Die damit einhergehende Ungleichbehandlung der Anrainer ist gleichwohl mit dem Gesetz zu erklären. Weil durch den Umbau der Standstreifen in Pflugfelden und Möglingen der Lärm nicht um je drei Dezibel ansteigt, haben die Menschen dort keinen Anspruch auf Schutzwände.

Wobei auch Asperg und Eglosheim auf das nun angekündigte "Weihnachtsgeschenk" noch eine Weile warten müssen: Das Planfeststellungsverfahren für die Schutzmaßnahmen beginnt frühestens 2013. Im März des kommenden Jahres sollen die Pläne für eine Bürgerbeteiligung ausgelegt werden.