In Asperg und Ludwigsburg-Eglosheim habenviele Anwohner der A81 darauf gehofft, dass die Lärmschutzwände ab 2016 gebaut werden. Das Regierungspräsidium hält diese Pläne mittlerweile für optimistisch.

Asperg/Ludwigsburg - Wenn ein Bundesministerium in Spiel kommt, gehen Bauplanungen selten schnell über die Bühne. Das ist auch im Falle der Lärmschutzwände entlang der A81 bei Asperg und dem Ludwigsburger Stadtteil Eglosheim nicht anders. Nach jahrelangem Einsatz hat die Aktionsgemeinschaft zur Reduzierung der Lärmbelastung durch die A81 (AG A81) darauf gehofft, dass mit dem Bau schon 2016 begonnen werden könnte. Wie das Regierungspräsidium Stuttgart (RP) am Donnerstag bekannt gab, wird es wohl 2017.

 

Das Bundesverkehrsministerium muss die Pläne absegnen

Die Gemeinderäte der AG A81 haben das Projekt durch ihren Aufruf zur Demonstration an der Anschlussstelle Ludwigsburg Süd, dem 500 Bürger folgten, vor fünf Jahren erst ins Rollen gebracht. Sonst hätte der Bund vermutlich nicht eingesehen, dass durch die zeitweise Freigabe des Standstreifens von 2015 an auch ein besserer Schallschutz bei Möglingen, Asperg und Ludwigsburg nötig wird. Der Einsatz war so vehement, dass das RP die Bürger 2012 schon vor der Planerstellung beteiligte. Resultat war, dass entlang der A81 bei Asperg acht Meter hohe und bei Eglosheim sechs Meter hohe Schallschutzwände eingeplant wurden. Bei Möglingen und Pflugfelden konnte das RP dagegen nur einen neuen Flüsterasphalt versprechen. Danach hat sich laut Wahrnehmung von Reinhold Noz von der AG A81 aber nicht mehr viel getan.

„Das ist vom Aufwand her fast so viel wie die Neuplanung einer Straße“, erklärte Jürgen Holzwarth vom Regierungspräsidium die lange Dauer. Seine Mitarbeiter haben für die Schallschutzmaßnahmen bei Asperg und Eglosheim in den letzen beiden Jahren Entwürfe erarbeitet, die jetzt über das Landesverkehrsministerium an das Bundesverkehrsministerium gehen. Da nicht damit zu rechnen sei, dass Berlin die Pläne ohne Einspruch absegne, werde es bis zur Freigabe wohl ein Jahr dauern. Danach folge ein Planfeststellungsverfahren, das sich wohl noch einmal ein Jahr hinziehen werde. Schließlich müsse der Bau vorbereitet werden, wodurch ein Baubeginn vor 2017 unwahrscheinlich werde.

AG A81 beurteilt die Situation mit pessimistisch

Ob das Verfahren wirklich innerhalb dieses Zeitrahmens über die Bühne geht, ist nicht klar. Denn das RP hat sich bei seiner Voranfrage nicht durchweg an Bundesvorschriften gehalten, zum Beispiel beim Straßenbelag. Vom Bund wurde bisher nur offenporiger Asphalt (OPA) als Flüsterbelag auf Autobahnen zugelassen. Der könne auf der A81 bei Ludwigsburg aber nicht verwendet werden, weil die Steigung der Strecke zu stark sei. Deshalb möchte das RP Splittmatrixasphalt verlegen.

Der reduziert den Schall um etwa zwei Dezibel, muss aber vom Bund noch genehmigt werden. „Wenn der für den nördlichen Abschnitt klappt, fragen wir ihn auch für den Bereich Möglingen an“, sagt Jürgen Holzwarth.

Die Mitglieder der AG A81 sind über die Nachricht aus dem RP wenig erfreut. Schließlich seien sie es, die den Bürgern als Gemeinderäte die Verzögerungen mitteilen müssten. „Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als dass wir wieder demonstrieren, um die lahmen Bundesbehörden in Bewegung zu setzen“, sagt der Möglinger Gemeinderat Roland Gemeinhardt.