Wenn die jungen Familien in den Lailberg ziehen, reicht der vorhandene Platz nicht mehr aus.

Heimsheim - In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause, die außer der Reihe angesetzt worden war, brachte der Gemeinderat die Pläne für den in den vergangenen Wochen heiß diskutierten Neubau des Kindergartens im Wohngebiet Lailberg auf den Weg. Die dort bereits vorhandene zwei-gruppige Einrichtung mit 42 Plätzen reicht nicht mehr aus, erst recht nicht, wenn in das Neubaugebiet Lailberg II, das derzeit erschlossen wird, junge Familien ziehen. Deswegen plant die Stadt, auf dem Grundstück an der Elchstraße zusätzlich einen Neubau für zunächst vier Gruppen. Kinder von einem Jahr an sollen dort in der Krippe und von drei Jahren an im Kindergarten betreut werden.

 

Die aus Zeitgründen zunächst angedachte Containerlösung – ähnlich derjenigen in Friolzheim – hatte der Gemeinderat bereits mit knapper Mehrheit abgelehnt und entschieden, die Pläne mit einer sogenannten elementierten Sperrholzbauweise weiter zu verfolgen. Der Architekt Ulrich Homfeld vom beauftragten Büro element5 aus Karlsruhe stellte den geänderten Entwurf jetzt ausführlich vor, nachdem dieser bereits mit dem Landratsamt Enzkreis in puncto Genehmigungsverfahren und vorbeugendem Brandschutz besprochen worden war.

Räume für U3-Kinder im Obergeschoss

Es handle sich um eine „ganz einfache Architektur“, sagte Homfeld. Die Räume für die U 3-Kinder befinden sich im Obergeschoss, die für die Älteren im Gartengeschoss. Einige Räume wurden nach Rücksprache mit den Fachämtern vergrößert, ebenso der Außenspielbereich für die Krippe-Kinder, denen jetzt 160 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Für die ganz Kleinen sind zwei Schlafräume vorgesehen, für die Größeren einer. Außerdem gibt es Spiel- und Gruppenräume, eine Küche und Sanitärräume. In das Gebäude integriert wird eine sogenannte Schattenhalle, ein Raum, in dem bei späterem Bedarf noch eine fünfte Gruppe untergebracht werden könnte.

Kosten: Rund 3,1 Millionen Euro

Der neue Kindergarten soll nach jetzigem Stand rund 3,1 Millionen Euro kosten und ist damit etwa 40 000 Euro teurer als die ursprünglich angedachte Container-Bauweise. In der Gesamtsumme seien die Außenanlagen mit 600 000 Euro bereits enthalten, sagte Architekt Homfeld auf eine Frage von Gemeinderat Ralf Rüth (CDU). „Sie haben uns zu Sparsamkeit aufgerufen“, so Homfeld an das Gremium. „Schauen wir mal, wie wir das schaffen.“ Allerdings müsse man viele Vorschriften und Regelwerke berücksichtigen, schränkte er ein. Rüth hatte nach Einsparmöglichkeiten gefragt, weil die Stadt „eh gerade viel schultern“ müsse.

Von den Gemeinderäten bekam der Architekt viel Lob für den Entwurf. Martin Häcker (Bürger für Heimsheim) sagte mit einem Schmunzeln, er würde da gern „glatt noch einmal 50 Jahre jünger sein“. Er fragte, ob man auf das geplante Flachdach eine Fotovoltaik-Anlage setzen könnte, was der Architekt bejahte. Bis Mitte August sollen die Planungen so weit fortgeschritten sein, dass der Bauantrag für den neuen Kindergarten Lailberg II gestellt werden kann. Wenn alles klappt, könnten im Herbst die Aufträge vergeben werden.