An einem Runden Tisch sitzen nun Vertreter der Bordellbetriebe, Beratungsstellen, Polizei und Politik. Es geht darum: Schützt das Prostituiertenschutzgesetz Frauen wirklich?

Stuttgart - Gewalt, Zwangsprostitution und Ausbeutung soll das Prostituiertenschutzgesetz im Idealfall zurückdrängen, zumindest aber eindämmen. Seit Mitte 2017 gilt es. Seine Umsetzung zieht sich jedoch, schon weil das zugehörige Ausführungsgesetz erst ein halbes Jahr später kam und nicht in allen Gemeinden sofort das erforderliche Personal vorhanden war. Bis zum Jahr 2025 will der Bund das Gesetz evaluieren. Mit dem Runden Tisch Prostitution, der im Koalitionsvertrag steht und der sich am Mittwoch konstituiert hat, macht sich das baden-württembergische Sozialministerium nun schon mal auf den Weg, die Wirklichkeit angesichts des Prostituiertenschutzgesetzes zu untersuchen. Eines sei schon jetzt klar, sagte der zuständige Minister Manfred Lucha am Donnerstag: „Bei Umsetzung und Durchsetzung besteht Nachholbedarf.“