Claus-Peter Hutter, Präsident von Nature-Life, übt scharfe Kritik am geplanten Standort der Ludwigsburger Landeserstaufnahmestelle für Geflüchtete.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Claus-Peter Hutter, Präsident der in Ludwigsburg ansässigen Umweltstiftung Nature-Life-International, kritisiert, dass der Ludwigsburger Oberbürgermeister Matthias Knecht für die Einrichtung einer Landeserstaufnahmestelle (LEA) für Geflüchtete „eine der letzten Grünzonen zwischen Tamm, Asperg und Ludwigsburg opfern würde“. Ludwigsburg verlasse so den Pfad der Nachhaltigkeit und verspiele das ökologische Vermächtnis des Alt-Oberbürgermeisters Hans-Jochen Henke, der im Verbund mit Nachbarkommunen und der Initiative Grüne Nachbarschaft Anfang der 1990er Jahre neue Standards der ökologisch-ökonomischen Zukunftssicherung durch Freiraumerhaltung gesetzt habe.

 

„Die von den Bürgern im Umfeld des Gebietes Schanzacker in einer Art Allparteienkoalition vor 15 Jahren mühsam verteidigte Grünzone als Heimat, Naherholung, Lebens- und Erholungsraum würde Oberbürgermeister Knecht aus kurzfristigem Denken dem ohnehin für diese Raumschaft unbegreiflichen Landes-Lea-Monopoly opfern“, wettert Hutter. „Wie kann der OB einer Stadt, die für ihr Nachhaltigkeitsengagement einst bundesweit geachtet und ausgezeichnet wurde, auf der einen Seite für viel Geld Pläne erstellen lassen, die B 27 in der Stadt in den Tunnel zu legen, um darauf zur Steigerung der Lebens- und Wohlfühlqualität etwas Dekogrün zu installieren, und auf der anderen Seite fordern, Heimat und Lebensraum einiger Tausend Menschen in der Nachbarschaft zu opfern?“ sagt Hutter.

Er wolle nicht die Unterbringung von Geflüchteten gegen Natur und Landschaft ausspielen, doch wo Gewerbegebiete und andere Siedlungen nicht in die Landschaft passten, gebe es auch keine Gründe für Flüchtlingsunterkünfte. Das Areal sei wertvolles ökologisches Tafelsilber mitten im Ballungsgebiet, soziale Konflikte seien programmiert, und die Nachbarkommunen müssten die Folgen ausbaden.